Wirtschaft

"Von Irland trennen uns Welten" Spanien schickt Beruhigungspillen

Droht Spanien das Schicksal von Irland? Die Verantwortlichen in Madrid dementieren diese Befürchtungen vehement. Dennoch hat Spanien mit steigenden Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen zu kämpfen.

"Land mit niedrigen Schulden."

"Land mit niedrigen Schulden."

(Foto: dpa)

Spaniens Regierung hat Befürchtungen widersprochen, dem Land könne ein ähnliches Schicksal drohen wie dem krisengeplagten Irland. "Von Irland trennen uns ohne Zweifel Welten", sagte Wirtschaftsstaatssekretär José Manuel Campa der Zeitung "El País". Sein Land sei im Gegensatz zu Irland ein "Land mit niedrigen Schulden, das sich außerdem in einem finanziellen Konsolidierungsprozess befindet". Zudem sei eine Reform des Arbeitsmarktes und der Sparkassen beschlossen worden und eine Rentenreform sei geplant.

Experten befürchten, dass nach Irland, das Rettungshilfen beantragt hatte, auch Spanien umfassende Finanzhilfen benötigen könnte. Das südeuropäische Land hat eine Arbeitslosenquote von 20 Prozent, das Wirtschaftswachstum liegt praktisch bei null Prozent.

Die Reformen der sozialistischen Regierung in Madrid werden teils als unzureichend erachtet, um das Staatsdefizit in den Griff zu bekommen. Die Märkte werden nun ähnlich wie bei Portugal auch mit Blick auf Spanien nervös: Am Mittwoch stiegen die Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen Spaniens erstmals seit 2002 wieder auf über fünf Prozent.

Spaniens Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero berief für Samstag ein Krisentreffen mit Führungsvertretern der 30 größten spanischen Unternehmen ein. Mit ihnen solle über Wege aus der Wirtschaftskrise diskutiert werden, hieß es dazu. Erwartet werden unter anderem Vertreter der größten Banken des Landes sowie von Energieunternehmen.

Quelle: ntv.de, AFP

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