Wirtschaft

Schwellenländer unter Beobachtung Sorgen um China belasten Rohstoff-Aktien

Die chinesischen Stahl-Exporte stiegen im März um 30 Prozent auf ein Rekordhoch von 70,65 Millionen Tonnen.

Die chinesischen Stahl-Exporte stiegen im März um 30 Prozent auf ein Rekordhoch von 70,65 Millionen Tonnen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Unsicherheit über Chinas Bedarf an Eisenerz belasten in London die Aktien großer Rohstoffkonzerne. Überkapazitäten und Dumping-Preise im Reich der Mitte lassen nichts Gutes erahnen. Neue Strafzölle dürften die Lage eher verschärfen.

Aus Furcht vor einer geringeren Erznachfrage aus China haben sich Anleger aus Minenwerten zurückgezogen. Die Aktien von Anglo American, Antofagasta, BHP Billiton, Fresnillo, Glencore und Rio Tinto verloren an der Londoner Börse deutlich. Anglo American büßten erneut 5,8 Prozent ein und haben damit in den vergangenen drei Sitzungen zusammengenommen mehr als 15 Prozent verloren. BHP Billiton verloren 5 Prozent und Rio Tinto gaben um 3,3 Prozent nach.

Australien hatte am Wochenende Strafzölle auf Billig-Stahl aus China angekündigt. Da die chinesischen Hütten weit mehr Stahl produzierten als benötigt, böten viele von ihnen das Metall zu Dumping-Preisen im Ausland an. Die australische Regierung will die Einfuhren daher mit zusätzlichen Abgaben von 11,7 bis 57 Prozent belegen. Die chinesischen Stahl-Exporte stiegen im März um 30 Prozent auf ein Rekordhoch von 70,65 Millionen Tonnen.

Sorge um Schwellenländer nimmt zu

Mit der Sorge um eine nachlassende Erznachfrage in China rückt die ins Stocken gekommene Mini-Rally der Schwellenländer-Märkte wieder in den Vordergrund. Steigende Zinsen am Anleihemarkt und sinkende Wechselkursen am Devisenmarkt deuten eine erneute Schwäche an. Der südafrikanische Rand etwa verlor zum Wochenauftakt 0,7 Prozent gegenüber dem Dollar und büßte damit an den letzten drei Handelstagen bereits 2,4 Prozent an Wert ein.

Dies schürt am Markt neue Ängste um die wirtschaftliche Entwicklung der Schwellenländer - was sich auch auf die Gesamtstimmung negativ auswirkt. So gingen die Märkte in Europa zum Wochenauftakt leicht in die Knie. Der Londoner FTSE verlor 0,6 Prozent, der Dax büßte 1,3 Prozent ein, der Pariser Cac 40  rund ein Prozent und der Euro-Stoxx-50 ging um 0,8 Prozent zurück.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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