Wirtschaft

Schritt für Wachstum Sony kauft EMI

Sony-Chefs Kenichiro Yoshida verkündet den Deal.

Sony-Chefs Kenichiro Yoshida verkündet den Deal.

(Foto: imago/Kyodo News)

Japans Elektronikriese Sony sendet ein Zeichen für die Wiederbelebung der Musikindustrie. Der Konzern baut seinen Anteil beim Musikverlag EMI aus - und übernimmt diesen praktisch. Es ist der erste Deal des neuen Sony-Chefs.

Sony steigt mit der Übernahme des Musikverlags EMI zur weltweiten Nummer eins auf. Mit dem Zukauf im Wert von 2,3 Milliarden Dollar holt sich der japanische Elektronikkonzern einen Katalog aus mehr als zwei Millionen Songs ins Haus - darunter Werke vom Rapper Kanye West, Soul-Sängerin Alicia Keys, dem Briten Sam Smith, der australischen Sängerin Sia, aber auch Klassiker von Queen, Carole King und Motown. Die Milliardeninvestition gilt als Zeichen für die Wiederbelebung der Musikindustrie - dank der Streaminganbieter wie Spotify oder Apple Music.

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Sonys US-Tochter kauft den Angaben zufolge die rund 60-prozentige Beteiligung des arabischen Staatsfonds Mubadala und hält danach 90 Prozent an Emi. Sony ist mit EMI vertraut, da die Japaner das Geschäft trotz Minderheitsbeteiligung bereits betrieben haben.

Der Zukauf ist die erste große Transaktion des neuen Sony-Chefs Kenichiro Yoshida, der die Umsätze nach der Neuausrichtung des Konzerns auf Videospiele und Bildsensoren in die Höhe schrauben muss. Zuletzt hatten dem Unternehmen vor allem die niedrigen Margen im Geschäft mit Verbraucherelektronik zu schaffen gemacht. "Diese Investition in Inhalte ist ein entscheidender Schritt für unser langfristiges Wachstum", sagte Yoshida. Sony wird auch die EMI-Schulden übernehmen, die sich auf knapp 1,4 Milliarden Dollar belaufen.

Angaben von Sony zufolge hält Emi derzeit einen Anteil von 15 Prozent an der Musikindustrie und wird zusammen mit Sonys ATV-Sparte, die die Rechte an Songs wie "Over the rainbow", "Singin' in the rain" oder "Stardust" besitzt, künftig Marktführer. Andere Größen in dem Geschäft sind Universal Music und Warner Music. Der Trend zu Streamingdiensten erhöhe die Lizenzerlöse, sagte Macquarie-Analyst Damian Thong. Sony profitiere davon über direkte Verträge mit Spotify, Apple Music, Google Play, SoundCloud und YouTube.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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