Berichte über einen möglichen Börsengang bringen die Kurse im fernen Osten in Wallungen: Im japanischen Aktienhandel diskutieren Analysten die Vorzüge eines neuen Mobilfunk-Titels aus dem Hause Softbank. Die Softbank-Aktie zieht kräftig an.

Der japanische Technologiekonzern Softbank will einem Bericht zufolge seine Mobilfunktochter an die Börse bringen. Nach Informationen der japanischen Wirtschaftszeitung "Nikkei" soll der Schritt rund zwei Billionen Yen (umgerechnet rund 15 Milliarden Euro) einbringen. Damit dürfte es sich um einen der größten Börsengänge der japanischen Unternehmensgeschichte handeln, heißt es.

Den Angaben zufolge plant Softbank die Notierung seiner Telekom-Tochter Softbank Corp für den Herbst. Ein Antrag zur Aufnahme in die erste Sektion der Tokioter Börse solle voraussichtlich im Frühjahr erfolgen, erklärte ein Insider.

Die Aussicht auf einen größeren Börsengang löst im japanischen Aktienhandel großes Aufsehen aus. Neben dem Bericht in der "Nikkei" tauchten zu Wochenbeginn weitere Veröffentlichungen auf, in denen von Börsenplänen bei Softbank die Rede war. Dabei könnte sich die Erstnotiz nicht nur auf den japanischen Markt beschränken. Weiteren Berichten zufolge könnte Softbank auch eine zeitgleiche Notierung in Übersee anstreben, möglicherweise an der Börse in London.

Softbank behält die Mehrheit

Übereinstimmend heißt es, die Softbank Gruppe beabsichtige, rund 30 Prozent der Aktien an der Telekom-Tochter an Investoren zu verkaufen, den Rest wolle Softbank behalten. Im Aktienhandel kommen die Pläne gut an: In Reaktion auf die Medienberichte über den geplanten Börsengang legte die Softbank-Aktie an der Börse Tokio bereits deutlich zu.

Als einer der stärksten Titel im 225 Aktien umfassenden Leitindex Japans liegen die Softbank-Aktien im späten Toktioter Handel gut 3 Prozent im Plus bei 9209 Yen. Beobachter gehen davon aus, dass ein solcher Schritt die Kapitalausstattung des Mutterkonzerns erheblich verbessern dürfte. Damit wären womöglich Mittel für weitere Investitionen oder gar größere Übernahmen frei.