Wirtschaft

"Geldmaschine" gerät ins Stocken Softbank-Tochter enttäuscht bei Börsengang

Hinter der Softbank steht der japanische Milliardär Masayoshi Son.

Hinter der Softbank steht der japanische Milliardär Masayoshi Son.

(Foto: imago/Kyodo News)

Um die Softbank-Gruppe neu auszurichten, bringt das Unternehmen seine Mobilfunktochter an die Tokioter Börse - das Telekommunikationsgeschäft gilt als die Geldmaschine. Der bislang größte Börsengang Japans geht allerdings nach hinten los.

Die Mobilfunktochter des japanischen Technologiekonzerns Softbank hat in Tokio ein schwaches Börsendebüt hingelegt. Das Papier der Softbank Corp notierte an der Heimatbörse zum Börsenschluss mit 1282 Yen und damit um mehr als 14 Prozent unterhalb des Ausgabepreises von 1500 Yen. 2,65 Billionen Yen (20,7 Milliarden Euro) nahm der Konzern ein. 36,85 Prozent der Anteile wurden in Tokio gelistet. Softbank wird damit die Kontrolle behalten. Das Telekommunikationsgeschäft gilt als die Geldmaschine der Softbank-Gruppe. Es war der bisher größte Börsengang in Japan.

Softbank Corp
Softbank Corp 55,20

Der Milliardär Masayoshi Son treibt mit der Mega-Platzierung die Neuausrichtung seines Imperiums voran. Der als Mobilfunk-Anbieter groß gewordene Konzern agiert inzwischen verstärkt als Technologie-Investor. Unter anderem mit einer massiven Geldspritze aus Saudi-Arabien setzte Son den rund 100 Milliarden Dollar schweren Vision Fund für Investitionen in Technologie-Unternehmen auf. Der Fonds stieg unter anderem bei Uber und anderen Fahrdienst-Vermittlern ein. Nach der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul wurde vermehrt kritisiert, dass sich Softbank so stark auf Geld aus dem Land verlässt.

Der Softbank-Gründer braucht zugleich neue Geldquellen, um weiter investieren zu können. Er wolle die durch Börsengang der Mobilfunktochter erzielten Mittel nutzen, um weiter in den Vision Fund zu investieren sowie um Schulden zurückzahlen, erklärte Son. Der schwache Börsenstart spiegelt Sorgen der Investoren bezüglich der Aussichten für Softbanks Mobilfunkgeschäft wider: Der Tochter droht nämlich ein Preiskrieg. Japans Regierung drängt die heimischen Mobilfunkbetreiber, die Gebühren zu senken. Der größte Anbieter des Landes, NTT Docomo, kündigte bereits Preissenkungen um 40 Prozent an.

Der schwache Börsenstart drückte auch auf den Gesamtmarkt in Tokio. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte schloss erstmals seit neun Monaten unterhalb der psychologisch wichtigen Marke von 21.000 Punkten bei 20.987,92 Punkten. Das ist ein Minus von 127,53 Punkten oder 0,6 Prozent im Vergleich zum Schlusskurs des Vortages.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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