Wirtschaft

"Kostenlos zurücktreten" Sixt macht sich über Seehofer lustig

Mach ich's, mach ich's nicht? Innenminister Seehofer scheint sich nun immerhin entschieden zu haben. Und für alle, die ähnlich sprunghaft sind, bietet sich der süddeutsche Konzern Sixt an.

Rücktritt, kein Rücktritt, ja was denn nun? Horst Seehofer hat nun erst einmal einen Entschluss gefasst: Er bleibt Innenminister. Und hat mit seinem Hin und Her nicht nur die halbe Republik aufgewühlt, sondern auch eine neue Werbekampagne des süddeutschen Autovermieters Sixt inspiriert: Dieser wirbt mit einem Bild des zaudernden CSU-Chefs und schreibt darunter: "Egal, wie Sie sich entscheiden: bis zur letzten Minute kostenlos zurücktreten." Darunter steht noch: "Noch jemand so unentschlossen wie Horst Seehofer?"

Auch Ebay Kleinanzeigen springt auf den Seehofer-Zug auf und twittert: "Erst sagen, dass man etwas will und dann plötzlich doch nicht mehr. Auf Ebay Kleinanzeigen kennt man die Seehofer-Taktik schon lange."

Immerhin kann sich Seehofer trösten. Auch seine große Kontrahentin in der Union, Kanzlerin Angela Merkel, musste schon viel Spott ertragen - insbesondere bei Sixt-Werbung für Cabriolets. Unter einem Plakat, auf dem die CDU-Chefin mit hochtoupierten Haaren zu sehen ist, lautetete der Slogan: "Lust auf eine neue Frisur? Mieten Sie sich ein Cabrio!" Eine andere Kampagne bediente sich ihres berühmten Internet-Zitats und benutzte die Überschrift: "Für alle, die #Neuland entdecken wollen."

Nach der gescheiterten Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, FDP und Grünen nutzte Sixt ebenfalls die Gunst der Stunde. In einem Post waren damals Cem Özdemir, Christian Lindner, Angela Merkel und Horst Seehofer mit missmutigen Mienen zu sehen. Auf dem Bild stand der Spruch "4 Wochen umsonst. So günstig ist nicht mal Sixt".

Sixt
Sixt 90,95

Der Chef der Gewerkschaft der Lokführer, Claus Weselsky, fand sich ebenfalls schon einmal bei Sixt wieder. Das Unternehmen kürte ihn zum "Mitarbeiter des Monats" – wegen eines Rekordes an erfolgreich ausgerufenen Streiktagen.

"Klassische Sixt-Kampagne"

Ein Pressesprecher von Sixt, Frank Elsner, nannte die Werbung mit Seehofer "eine klassische Sixt-Kampagne. Wir greifen aktuelle Ereignisse auf und verwandeln sie satirisch in Werbung", sagte er n-tv.de. Das Prinzip sei immer wieder dasselbe. "Klar gibt es auf unsere Kampagnen durchaus kontroverse Reaktionen. Doch wie sie von den Betroffenen aufgenommen werden, ist ehrlich gesagt kein Kriterium. Entscheidend ist, dass sie dem Kunden auffallen."

Das dürfte dem Autovermieter auch diesmal wieder gelungen sein. Selbst wenn der Pressesprecher einräumt, dass derartige Kampagnen zeitsensibel sind und meist nur kurze Zeit laufen können, funktionieren sie doch wie jeder gute Witz: Man merkt ihn sich trotzdem.

Quelle: ntv.de, lwa

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