Wirtschaft

Bis 2020 keine Verluste Siemens-Chef setzt Görlitz Ultimatum

Görlitz soll nun bis 2020 die Sparte umkrempeln.

Görlitz soll nun bis 2020 die Sparte umkrempeln.

(Foto: picture alliance / Matthias Hiek)

Die Kraftwerkssparte ist ein Problemkind bei Siemens. Der Rotstift sollte die Sorgen lindern. Doch die Proteste sind massiv. Nun gibt der Technologiekonzern den Beschäftigten eine "machbare Aufgabe". Sie sollen schaffen, was bislang nicht gelang.

Siemens will mit dem Verkauf von Dampfturbinen für die Industrie in zwei Jahren keine Verluste mehr schreiben. "Die Aufgabe, die wir dem Team gegeben haben, ist, dass die Industrie-Dampfturbinen bis 2020 die Nulllinie im Neugeschäft schaffen müssen", sagte Vorstandschef Joe Kaeser der "Sächsischen Zeitung" in einem vorab veröffentlichten Interview. "Das ist eine machbare und faire Perspektive."

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Siemens hatte dem Werk im sächsischen Görlitz die Verantwortung für das weltweite Geschäft mit Industrie-Turbinen gegeben, um eine Werksschließung in der strukturschwachen Region an der Grenze zu Polen zu verhindern. "Wir glauben, das könnte gehen mit etwas Hilfe etwa beim Vertrieb", sagte Kaeser.

Im Geschäft mit Gas- und Dampfturbinen gleicht Siemens die Verluste beim Verkauf der Anlagen seit Jahren mit Gewinnen im Service- und Wartungsgeschäft aus. "Im Turbinen-Neugeschäft machen wir deutliche dreistellige Millionenverluste, dafür läuft der Service stabil - auch mindestens für die nächsten 18 bis 24 Monate", sagte Kaeser.

Der Markt für konventionelle Kraftwerks-Turbinen ist wegen der Energiewende eingebrochen, Dampfturbinen für industrielle Anwendungen sind davon weniger stark betroffen. Mit dem bröckelnden Neugeschäft könnte künftig aber auch das Servicegeschäft schwieriger werden, sagte der Siemens-Chef.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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