Wirtschaft

TNT macht 137 Millionen Euro Miese Schwacher Konkurrent belastet Post-Aktie

Im vergangenen halben Jahr hat die Post-Aktie mehr als 20 Prozent zugelegt.

Im vergangenen halben Jahr hat die Post-Aktie mehr als 20 Prozent zugelegt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Eigentlich ist die Aktie der Deutschen Post in jüngster Zeit begehrt - bei Anlegern wie bei Analysten. Ausgerechnet das Schwächeln eines Konkurrenten lassen das Papier im Dax abstürzen. Jedoch könnte die Reaktion überzogen sein, meint ein Händler.

Im Sog schwächerer Notierungen des Rivalen TNT Express haben auch die Aktien der Deutschen Post Federn lassen müssen. Die Titel waren mit einem Abschlag von in der Spitze 1,9 Prozent auf 28,43 Euro zwischenzeitlich größter Dax-Verlierer. Im vergangenen Monat hatte das Papier jedoch mehr als 5 Prozent zugelegt, im vergangenen halben Jahr sogar mehr als 20 Prozent.

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TNT rutschten nach der Vorlage der Quartalszahlen um bis zu 9,6 Prozent auf ein Fünf-Wochen-Tief von 5,37 Euro. Der niederländische Logistik-Konzern wies im vierten Quartal einen Verlust von 137 Millionen Euro aus, 2015 rechnet der Vorstand mit einem schwierigen Geschäftsjahr. Die Zahlen von TNT lasteten auf der Branchenstimmung, sagte ein Händler. Die Probleme von TNT seien aber eigentlich nicht auf die Deutsche Post übertragbar.

Aktie von den meisten Analysten geschätzt

Die Aktie der Deutschen Post, ein weltweit führender Logistik-Konzern, war zuletzt nicht nur bei Anlegern beliebt, sondern auch bei Analysten: In den Kommentaren der vergangenen drei Monate riet die große Mehrheit zum "Kaufen" des Papiers. Von elf Einschätzung in diesem Zeitraum war nur eine negativ: Die US-Investmentbank Merrill Lynch hatte Ende Januar Deutsche Post von "Neutral" auf "Underperform" abgestuft und das Kursziel von 27,00 auf 23,50 Euro gesenkt. Analyst Angus Tweedie hatte bemängelt, dass er "jenseits positiver Wechselkurseffekte im laufenden Jahr" nicht mehr viel sehe, was die Aktie weiter hochtreiben könnte.

Positiv hingegen hatte sich erst am gestrigen Montag die US-Investmentbank Morgan Stanley geäußert. Analystin Penelope Butcher rechnet in den Jahren 2016 und 2017 mit Gewinnsprüngen des Konzerns: "Die robusten Trends in Asien, die Marktstellung etwa im Express-Geschäft sowie der Rückenwind durch positive Wechselkurseffekte und den Ölpreis-Verfall kompensieren die Schwäche der Fracht-Sparte." Sie hat das Kursziel (nun 35 statt 32 Euro) ebenso erhöht, wie am selben Tag Analysten-Kollege Zafer Rüzgar vom Analysehaus Independent Research (nun 30 statt 26 Euro). Rüzgar beließ es bei der Einstufung der Aktie dennoch auf "Halten".

Quelle: ntv.de, kst/rts/dpa

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