Politik

Keine Angst vor S&P Schäuble bleibt gelassen

Neujahrsempfang des CDU-Kreisverbands Segeberg in Schleswig-Holstein: Es spricht der Bundesfinanzminister.

Neujahrsempfang des CDU-Kreisverbands Segeberg in Schleswig-Holstein: Es spricht der Bundesfinanzminister.

(Foto: dpa)

Die Herabstufung Frankreichs lässt den deutschen Finanzminister kalt: "Wir sollten die Ratingagenturen auch nicht überschätzen", kommentiert Schäuble die Aufregung an den Märkten. Stattdessen fordert er ein klares Bekenntnis zum Euro. Ohne die Gemeinschaftswährung wäre Deutschland heute "nicht annähernd" so stark.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sieht der erwarteten Herabstufung mehrerer Euro-Länder relativ gelassen entgegen: "Wir haben uns ja in den letzten Monaten zunehmend weltweit darauf verständigt, wir sollten die Ratingagenturen auch nicht überschätzen in ihren Beurteilungen", sagte der CDU-Politiker dem Fernsehsender RTL.

"Wir sollten die Ratingagenturen nicht überschätzen": Wolfgang Schäuble in Henstedt-Ulzburg.

"Wir sollten die Ratingagenturen nicht überschätzen": Wolfgang Schäuble in Henstedt-Ulzburg.

(Foto: dpa)

Dass es eine große Verunsicherung bei den Finanzmärkten gegenüber der Eurozone insgesamt gebe, sei ja nicht neu, fügte der Finanzminister hinzu. Nach Informationen aus Finanzkreisen steht neben Frankreich auch Österreich vor dem Verlust der Topbonität. Eine Entscheidung darüber wurde noch für den Abend erwartet. Eine Abstufung dürfte es für beide Länder schwerer und teurer machen, sich frisches Geld am Kapitalmarkt zu leihen.

Bei einer Wahlkampfveranstaltung im schleswig-holsteinischen Henstedt-Ulzburg forderte Schäuble trotz allem ein starkes Bekenntnis zum Euro. "Wir haben ein Jahr 2011 hinter uns, das bei allen Schwierigkeiten wirtschaftlich doch ganz gut verlaufen ist", sagte der Minister. "Ohne eine gemeinsame Währung hätten wir diesen wirtschaftlichen Stand nicht annähernd." Zwar sei die Entscheidungsfindung in Europa oft ein mühsamer Prozess. "Aber wir müssen unsere europäische Währung vertrauenswürdig halten - stabil ist sie."

Manchmal müsse ein Land dabei auch vorpreschen, sagte Schäuble in Anspielung auf die umstrittene . Dies habe Deutschland mit dem Verbot von schon einmal getan. Später hätten viele andere nachgezogen. "Wenn wir eine Veränderung in der globalen Ökonomie haben, wirkt sich das auch auf unser Land aus, weil wir davon abhängig sind."

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte zuletzt angeregt, eine Finanztransaktionssteuer wegen des Widerstands aus Großbritannien zunächst nur in den 17 Euro-Staaten einzuführen. Wichtig sei in Europa, dass sich alle an die vereinbarten Regeln hielten, sagte Schäuble. "Die Finanzmärkte sind das große Schwungrad der wirtschaftlichen Entwicklung."

Quelle: ntv.de, dpa

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