Wirtschaft

Eine Milliarde Dollar für Lucid Saudis pumpen Geld in Tesla-Rivalen

Der Staatsfonds Saudi-Arabiens pumpt eine stattliche Summe in den Tesla-Rivalen Lucid Motors. Der junge Autobauer plant die Markteinführung seines ersten Elektro-Pkw "Lucid Air" für das Jahr 2020.

Der Staatsfonds Saudi-Arabiens pumpt eine stattliche Summe in den Tesla-Rivalen Lucid Motors. Der junge Autobauer plant die Markteinführung seines ersten Elektro-Pkw "Lucid Air" für das Jahr 2020.

(Foto: Lucid Motors)

Der umtriebigste Herausforderer im Zukunftsmarkt der Elektroautos bekommt selbst Konkurrenz durch einen aufstrebenden Wettbewerber: Der Staatsfonds Saudi-Arabiens investiert eine stattliche Summe in den Rivalen Lucid Motors. Tesla geht leer aus.

Der kalifornische E-Autopionier Tesla muss sich auf einen verschärften Konkurrenzkampf im Markt für elektrisch angetriebene Luxuslimousinen einstellen. Der saudische Staatsfonds hat sich bei der Suche nach dem aussichtsreichsten Hersteller gegen das Unternehmen von Tesla-Gründer Elon Musk entschieden. Anders als von Tesla erhofft, investieren die Saudis stattdessen im großen Stil in den ebenfalls in Kalifornien ansässigen Autobauer Lucid Motors.

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Der Staatsfonds von Saudi-Arabien wolle sich mit einer Summe von einer Milliarde Dollar an Lucid Motors beteiligen, wie das Unternehmen am Vorabend mitteilte. An der Börse sorgte die Entscheidung für reichlich Gesprächsstoff: Die Saudis halten über ihren finanzstarken Fonds bereits Anteile an Tesla. Das Unternehmen kämpft allerdings seit längerem mit Problemen bei der Auslieferung des neuen "Model 3", eines für den Massenmarkt gedachten Pkw-Modells, das Tesla eigentlich endlich in die Gewinnzone bringen sollte. Zudem machte der schillernde Firmengründer Musk zuletzt vor allem durch Aufsehen erregende Eskapaden Schlagzeilen, und nicht etwa durch greifbare Fortschritte in der Autoproduktion.

Anfang August hatte Tesla-Chef Musk sogar vollkommen unerwartet auf Twitter angekündigt, das von ihm gegründete Unternehmen von der Börse nehmen zu wollen. Bei seinen Hintergrundgesprächen über eine mögliche Reprivatisierung von Tesla Motors sollen die Mittel aus Saudi-Arabien eine wichtige Rolle gespielt haben. Der Staatsfonds sollte dem Vernehmen nach den Tesla-Rückzug aus dem Aktienmarkt finanzieren.

Die erforderlichen Mittel wollten die Investoren aus der Golfregion jedoch offenbar anders einsetzen. Anstatt mehr Geld in Tesla zu pumpen, entschlossen sich die saudischen Anlagestrategen für eine Investition in Lucid Motors. An der Wall Street werteten Beobachter die Entscheidung der Saudis vor diesem Hintergrund auch als Signal, dass ein wichtiger Investor sein Vertrauen in Tesla verloren haben könnte.

Wie groß die Verunsicherung an der Börse ist, dürfte sich erst nach dem Start in den Dienstagshandel an der Wall Street zeigen. Am Vorabend hatten die Aktien von Tesla kaum geschwächt bei 294,84 Dollar geschlossen. Lucid Motors selbst ist nicht an der Börse notiert. Der junge Autobauer plant die Markteinführung seines ersten Elektro-Pkw "Lucid Air" für das Jahr 2020. Für Elon Musk dürfte der Erfolg des neuen Rivalen besonders schmerzhaft sein: Lucid Motors wurde 2012 von dem früheren Tesla-Manager Peter Rawlinson gegründet. Rawlinson soll bei Tesla maßgeblich an der Entwicklung des E-Sportwagen "Model S" beteiligt gewesen sein.

Quelle: ntv.de, mmo

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