Wirtschaft

GE-Deal droht zu platzen SLM Solutions-Titel schmieren ab

Verdruckt? Der SLM-GE-Deal wackelt gehörig.

Verdruckt? Der SLM-GE-Deal wackelt gehörig.

(Foto: picture alliance / dpa)

Fast 40 Prozent Aufschlag ist General Electric bereit für den deutschen 3D-Druckerhersteller SLM zu zahlen. Doch dem Hedgefonds Investors Paul Singer reicht das nicht. Nun geraten die im TecDax gelisteten SLM-Papiere ins Trudeln.

Der Aktienkurs des deutschen 3D-Druckerherstellers SLM Solutions sind zum Wochenschluss gehörig in Turbulenzen geraten. Die im TecDax gelisteten Titel büßten mehr als 11 Prozent ein. Sie waren damit der größte Verlierer im Tech-Index. Hintergrund ist die vor dem Aus stehende Übernahme durch den US-Konzern General Electric (GE).

GE will SLM für 672 Millionen Euro übernehmen. Der Preis von 38 Euro je Aktie entsprach bei der Abgabe des Gebots Anfang September einem Aufschlag von 38 Prozent auf den Aktienkurs. Im Tagestief notierte sie am Freitag bei 34,24 Euro.

Der Hedgefonds Elliott des US-Investors Paul E. Singer hatte erst am Donnerstag angekündigt, seine Aktien nicht anzudienen. Elliott hält mehr als 20 Prozent des Grundkapitals an dem 3D-Druckerhersteller, während GE eine Mindestannahmeschwelle von 75 Prozent fordert. Ohne die Elliott-Aktien dürfte das Erreichen dieser Schwelle schwierig werden. "Ich gehe davon aus, dass GE nicht die selbstgesteckte Hürde von 75 Prozent erreicht", sagte ein Marktteilnehmer.

Wer gibt nach?

Singer ist bekannt dafür, bei Unternehmen einzusteigen, bei denen ein Übernahmeangebot vorliegt. Häufig fordert der Investor Einfluss im Unternehmen und spekuliert auf einen höheren Preis. Das könnte dieses Mal schiefgehen: GE wiederum teilte mit, ihre Offerte weder zu verlängern noch die Bedingungen zu ändern.

"Ich gehe nicht davon aus, dass der Deal tot ist", sagte ein Aktienhändler in Frankfurt dennoch. Elliot könne kein Interesse daran haben, dass sein eingesetztes Kapital lange gebunden ist. Also dürften sich die beiden Parteien wohl nochmals über den richtigen Preis unterhalten, ist er sich sicher.

GE baut auf 3D

SLM blickt auf eine rasante Geschäftsentwicklung zurück. Nachdem vor fünf Jahren noch Erlöse von 11,9 Millionen Euro erzielt wurden, erwirtschaftete das Unternehmen vergangenes Jahr mit 260 Mitarbeitern Umsätze von gut 66 Millionen Euro. Zudem erzielte SLM immerhin einen kleinen Gewinn.

GE will mit dem Zukauf in den Bereich der 3D-Drucker expandieren und übernimmt auch zusätzlich den schwedischen Hersteller Arcam. Mit den 3D-Druckern lassen sich Metallkomponenten etwa für Flugzeugturbinen herstellen. SLM beispielsweise bietet Laserschmelzanlagen an, woraus sich auch der Name des Unternehmens ergibt: SLM steht für Selective Laser Melting.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts

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