Wirtschaft

Deutsche kaufen Schweizer Belair Ryanair will für Teile von Niki bieten

Nach der geplanten Niki-Übernahme durch die Lufthansa könnte auch der Kauf durch IAG platzen.

Nach der geplanten Niki-Übernahme durch die Lufthansa könnte auch der Kauf durch IAG platzen.

(Foto: imago/Arnulf Hettrich)

Nachdem der Verkauf der Air-Berlin-Tochter Niki an die britische IAG bereits beschlossen ist, beginnt in Österreich ein zweites Insolvenz- und Bieterverfahren. Auch Ryanair zeigt sich interessiert. Der deutsche Insolvenzverwalter von Air Berlin ist entsetzt.

Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair ist an Teilen der insolventen Air-Berlin-Tochter Niki interessiert. Ryanair habe die österreichischen Verwalter der Niki Luftfahrt GmbH kontaktiert und Interesse an der Teilnahme am Insolvenzverfahren sowie an einem möglichen Kauf von verbleibenden Niki-Teilen bekundet, bestätigte die irische Airline am Abend.

Zunächst hatte die British-Airways-Mutter IAG in einem deutschen Insolvenzverfahren bereits den Kauf von wesentlichen Niki-Teilen vereinbart. IAG wollte bei einem Kauf etwa 740 der rund 1000 Mitarbeiter übernehmen. Auch geht es um eine Finanzspritze neben dem Kaufpreis. Dann aber wurde ein zweites Insolvenzverfahren vor einem österreichischen Gericht eingeleitet. 

Damit können die bisherigen Bieter wie Tuifly und der Reiseveranstalter Thomas Cook (Condor) bis zum 19. Januar ein neues Angebot machen. Der Luftfahrunternehmer und Ex-Rennfahrer Niki Lauda hat einen solchen Schritt bereits angekündigt. Niki, 2003 von Lauda gegründet, war in Folge der Air-Berlin-Pleite in die Insolvenz geschlittert. Ryanair hatte Ende vergangenen Jahres im Bieterverfahren kein Gebot für die insolvente Niki abgegeben. 

Nach Ansicht des deutschen Insolvenzverwalters Lucas Flöther ist die Rettung von Niki durch das zweite Bieterverfahren in Österreich erheblich gefährdet. Dieses berge das ernste Risiko, dass alle Beteiligten am Ende mit leeren Händen dastünden, sagte Flöther. Der britische-spanische Luftfahrtkonzern IAG zeige Geduld. Doch müsse jeder verstehen, wenn dieser Investor irgendwann von seinem Rücktrittsrecht Gebrauch mache.

Schweizer Belair geht wieder an den Start

Aus Flöthers Sicht sollte die österreichische Insolvenzverwalterin der Entscheidung des vorläufigen deutschen Gläubigerausschusses einfach zustimmen. "Wenn das Paket hingegen wieder aufgeschnürt wird, sehe ich für die Zukunft von Niki schwarz", so Flöther.

Das Landgericht Korneuburg hatte am vergangenen Freitag einem Antrag des Fluggastportals Fairplane auf Eröffnung eines Hauptverfahrens auch in Österreich zugestimmt. Damit will Fairplane die Rechte seiner 3000 Kunden, die Forderungen von 1,2 Millionen Euro wegen Flugverspätungen haben, besser vor Gericht durchsetzen.

Die Düsseldorfer Beteiligungsgesellschaft SBC übernimmt unterdessen nach eigenen Angaben die Schweizer Belair Airlines aus der Insolvenz von Air Berlin. Der Flugbetrieb solle baldmöglichst wieder aufgenommen werden, Gespräche mit potenziellen Auftraggebern liefen bereits, teilte die auf Sanierung und Restrukturierung spezialisierte Beratungsgesellschaft aus Düsseldorf am Montagabend mit. Von Air Berlin war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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