Wirtschaft

"Kein zuverlässiger Partner" Russischer Vize-Premier attackiert Siemens

Russlands stellvertretender Ministerpräsident Arkadi Dworkowitsch.

Russlands stellvertretender Ministerpräsident Arkadi Dworkowitsch.

(Foto: imago/ITAR-TASS)

Siemens-Gasturbinen tauchen trotz EU-Sanktionen im von Russland annektierten Krim-Gebiet auf. Das Unternehmen sieht sich als Opfer seines Kunden und reicht Klage ein - für Russland ein Grund, die Zusammenarbeit zu beenden.

Siemens kann für Russland nach den Worten des stellvertretenden Ministerpräsidenten Arkadi Dworkowitsch nach einem Streit mit russischen Unternehmen wegen illegal auf die Ukraine gelieferten Gasturbinen kein verlässlicher Partner mehr sein. "Wie können wir länger mit Siemens zusammenarbeiten nach dem, was sie getan haben - nämlich unsere Kollegen faktisch mit Sanktionen belegt haben?", zitierte die Nachrichtenagentur Ria Dworkowitsch auf einem Forum in Krasnojarsk. "Leider können sie (Siemens) kein zuverlässiger Partner mehr sein."  Siemens lehnte eine Stellungnahme zu den Äußerungen ab.

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Im vergangenen Jahr waren auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel vier Siemens-Gasturbinen aufgetaucht, die eigentlich für ein Projekt auf der südrussischen Halbinsel Taman bestimmt waren. Weil Russland wegen der Krim Sanktionen der Europäischen Union unterliegt, dürfen europäische Unternehmen dort keine Geschäfte machen. Siemens sieht sich als Opfer seines Kunden, forderte die Rückgabe der Turbinen und reichte in Moskau Klage gegen den Abnehmer TPE ein. Die EU hatte Anfang August 2017 wegen der Lieferung der Turbinen die Sanktionen gegen Russland unter anderem auf TPE ausgeweitet.

Arkadi Dworkowitsch zählt zu neun stellvertretenden Ministerpräsidenten Russlands. Zwischen 2008 und 2012 gehörte er zu den fünf persönlichen Beratern des damaligen Präsidenten Dmitri Anatoljewitsch Medwedew. Medwedew ist der aktuelle Ministerpräsident Russlands.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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