Wirtschaft

Alu-Riese in Schwierigkeiten Rusal beantragt Staatshilfe

Oleg Deripaska: Der Oligarch hinter Rusal steht selbst auf der US-Sanktionsliste (Archivbild).

Oleg Deripaska: Der Oligarch hinter Rusal steht selbst auf der US-Sanktionsliste (Archivbild).

(Foto: dpa)

Die US-Sanktionen zeigen Wirkung: Durch die verschärften Strafmaßnahmen sehen sich mehrere Oligarchen und Unternehmen von den laufenden Dollar-Strömen abgeschnitten. Auch der weltweit zweitgrößte Aluminium-Hersteller ist betroffen.

Mehrere russische Unternehmen haben einem Medienbericht zufolge aufgrund der US-Sanktionen Staatshilfe beantragt, um finanzielle Engpässe zu überbrücken. Bei der Regierung in Moskau seien Anträge Liquiditätsspritzen in Höhe von umgerechnet rund 1,3 Milliarden Euro eingegangen, berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax.

Zu den betroffenen Firmen zähle auch der weltweit zweitgrößte Aluminiumproduzent Rusal, bestätigte der russische Finanzminister Anton Siluanow. Für einige Unternehmen sei eine "vorübergehende Verstaatlichung" eine Option, nicht aber für Rusal.

Weitere Namen nannte Siluanow nicht. Die USA hatten Anfang April verschärfte Sanktionen gegen mehrere russische Einzelpersonen und Unternehmen verhängt, darunter Rusal und dessen Großaktionär Oleg Deripaska. Die US-Behörden werfen Russland unter anderem Einmischung in die US-Präsidentschaftswahl 2016 vor.

Aufgrund der US-Sanktionen steht die russische Wirtschaft bereits erheblich unter Druck. In den Tagen nach der Bekanntgabe der neuen Strafmaßnahmen kam es im russischen Aktienhandel zu teils heftigen Kurseinbrüchen. Auch die Landeswährung Rubel verlor deutlich an Wert.

"Letztlich zu unserem Vorteil"

Der russische Regierungschef Dmitri Medwedew hatte die US-Sanktionen gegen sein Land als "unlauteren Wettbewerb" kritisiert. Sie dienten lediglich dazu, so Medwedew, Russlands wirtschaftliche Entwicklung einzuschränken, sagte er im Parlament in Moskau. "Es gibt keinen Zweifel, dass wir mit diesem Druck zurechtkommen und diese Handlungen sich letztlich zum Vorteil für unsere Wirtschaft wenden werden", betonte er.

Die USA und Europa hätten Russland die Rolle eines Feindes aufgezwungen. In den vergangenen Jahren habe es viele solcher Schläge gegeben, aber Russland habe sich daran gewöhnt, damit umzugehen. Details zu den angekündigten Gegenmaßnahmen nannte Medwedew nicht.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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