Wirtschaft

Ifo: Stimmung in Eurozone bessert sich Rückschlag für Deutschlands Industrie

Industrieproduktion geht schwach aus dem Jahr; 2014 stehen Zeichen aber auf Wachstum.

Industrieproduktion geht schwach aus dem Jahr; 2014 stehen Zeichen aber auf Wachstum.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die deutsche Wirtschaft wächst 2013 minimal. Im laufenden Jahr soll es besser werden. Der Auftragseingang der Industrie weckt jedoch Zweifel. Allerdings kommt die Eurozonen-Ökonomie zunehmend in Schwung.

Die deutsche Industrie hat zum Jahresende einen Dämpfer hinnehmen müssen. Der Auftragseingang sank im Dezember um 0,5 Prozent, wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mitteilte. Analysten hatten dagegen mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet.

Im November hatten die Firmen noch 2,4 Prozent mehr Bestellungen erhalten. Langfristig steige die Nachfrage aber, teilte das Ministerium weiter mit. "Besonders erfreulich ist, dass die kräftig steigenden Auftragseingänge aus dem Euro-Gebiet eine weiter fortschreitende Erholung signalisieren."

Auf Jahressicht ein Plus

Von Kunden aus der Eurozone sammelten die deutschen Produzenten von Autos, Maschinen und anderen Investitionsgütern 16,5 Prozent mehr Bestellungen ein. Insgesamt legten die Investitionsgüter-Aufträge ein Prozent zu. Schlechter sah es dagegen für die Hersteller von Vorleistungsgütern wie Chemikalien mit einem Rückgang von 2,2 Prozent und Konsumgütern mit minus 2,0 Prozent aus.

Im vierten Quartal erhielt die Industrie 1,2 Prozent mehr Bestellungen, im Gesamtjahr 2013 lag das Plus sogar bei 1,6 Prozent. Die deutsche Wirtschaft hatte 2013 nur ein mageres Wachstum von 0,4 Prozent geschafft. Die Aussichten für das laufende Jahr sind jedoch besser, auch weil die Eurozone die Rezession inzwischen hinter sich gelassen hat. Viele Experten halten daher ein Plus von zwei Prozent für möglich.

Stimmung in Eurozone hellt sich auf

Frische Daten des Ifo-Instituts belegen, dass das Wirtschaftsklima in der Eurozone sich im ersten Quartal weiter verbessert und so gut dasteht wie seit fünf Jahren nicht mehr. Das vom Münchner ifo-Institut berechnete Stimmungsbarometer kletterte gegenüber dem Schlussquartal 2013 um 5,2 auf 119,9 Zähler. Das ist der höchste Stand seit Anfang 2009. "Die konjunkturelle Erholung dürfte im Laufe der nächsten Monate deutlichere Konturen annehmen", sagte ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Grund für den starken Anstieg des Indikators ist die bessere Beurteilung der aktuellen Lage durch die vom ifo befragten Experten.

Die beste Bewertung erhielt Deutschland, wo sich die sehr gute wirtschaftliche Situation weiter verbessert hat. Auch in Österreich äußerten sich wieder mehr Fachleute positiv. In den Baltenrepubliken Lettland und Estland wird die wirtschaftliche Lage als zufriedenstellend beurteilt. Dagegen hat sich die Situation in Griechenland, Italien, Portugal, Spanien und Zypern gegenüber Ende vergangenen Jahres kaum verbessert und bleibt auf Krisenniveau. In Finnland und Frankreich wird das Umfeld als ungünstig eingestuft.

Für das kommende halbe Jahr sind die Aussichten dennoch fast überall im Währungsblock nach oben gerichtet. Lediglich in Griechenland und Frankreich äußerten sich die Experten weniger positiv als noch vor drei Monaten. Von einer weiteren Verschlechterung der Lage wird allein in Zypern ausgegangen. Trifft die Einschätzung der Ökonomen zu, wird sich die Inflation in nächster Zeit wieder beschleunigen. Für 2014 rechnen sie in der Eurozone mit einer Teuerung von 1,5 Prozent. Im Januar war die Inflationsrate auf 0,7 Prozent gefallen.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ

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