Wirtschaft

Italienische Bank braucht Hilfe Rom stützt Monte dei Paschi

Schafft es nicht aus eigener Kraft: Ex-Unicredit-Mann Alessandro Profumo sitzt in Siena im Verwaltungsrat (Archivbild).

Schafft es nicht aus eigener Kraft: Ex-Unicredit-Mann Alessandro Profumo sitzt in Siena im Verwaltungsrat (Archivbild).

(Foto: REUTERS)

Die älteste Bank der Welt steckt in Zahlungsschwierigkeiten: Die Regierung in Rom muss einspringen und pumpt kurzfristig bis zu zwei Milliarden Euro in die Kasse der Banca Monte dei Paschi. Italien reaktiviert dazu das Tremonti-Konzept.

Die älteste aktive Bank der Welt: Der Hauptsitz liegt in der Altstadt von Siena.

Die älteste aktive Bank der Welt: Der Hauptsitz liegt in der Altstadt von Siena.

(Foto: REUTERS)

Die drittgrößte italienische Bank Monte dei Paschi di Siena erhält eine Staatshilfe von bis zu zwei Milliarden Euro. Die Regierung unter Ministerpräsident Mario Monti habe die Maßnahme beschlossen, hieß es aus Rom.

Die italienische Regierung sagte dem drittgrößten Finanzhaus des Landes Hilfen von bis zu zwei Milliarden Euro zu. Der Bank fehlen demnach zwischen 1,3 bis 1,7 Mrd. Euro, um die Eigenkapitalanforderungen der zu erfüllen.

Es würden für diese Hilfe Finanzierungsinstrumente eingesetzt, die vergleichbar seien mit den Tremonti-Bonds. Die nach dem früheren Wirtschaftsminister Giulio Tremonti benannten Anleihen können von der Bank ausgegeben und anschließend vom Staat erworben werden.

Die Erlöse aus dem Anleihen-Verkauf darf die Bank anschließend als Eigenkapital verbuchen. Auf Wunsch des Geldgebers können Tremonti-Bonds später in Aktienkapital umgewandelt werden. Der Staat steigt also nur indirekt als potenzieller Anteilseigner ein.

Die Regierung komme mit dieser Intervention Verpflichtungen nach, die sie im Oktober 2011 gegenüber der EU eingegangen sei, teilte das Amt des Ministerpräsidenten mit.

Hintergrund für den neuerlichen Milliardenbedarf der Bank sind Kapitalanforderungen der europäischen Bankenaufsicht (EBA). Bis Ende Juni muss das Institut aus Siena sein Kapital um rund 3,3 Mrd. Euro aufstocken, kann diesen Schritt aber offenbar nicht aus eigener Kraft stemmen.

Mahnendes Beispiel WestLB

Die toskanische Bank ist eigenen Angaben zufolge die älteste noch existierende Privatbank der Welt. Der Staat hatte Monte dei Paschi mittels Tremonti-Bonds bereits während der Finanzkrise 2009 geholfen und 1,9 Mrd. Euro zugeschossen.

Die EU-Kommission muss der neuen Hilfe noch zustimmen.

Monte dei Paschi wurde von der Schuldenkrise unter anderem deshalb stark in Mitleidenschaft gezogen, weil das Haus auf einem Berg italienischer Staatsanleihen im Volumen von 25 Mrd. Euro sitzt. Diese haben zuletzt unter dem Druck der deutlich an Wert verloren.

Auch private Problemkredite machen dem Geldhaus zu schaffen. Die Ratingagentur S&P hatte die Bonität des altehrwürdigen Instituts tiefer eingestuft und dabei vor allem den "höheren Bestand an ausfallgefährdeten Vermögenswerten" gerügt.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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