Wirtschaft

Investitionen gesucht Rocket will sein Geld ausgeben

Auf dem Parkett können sich Rocket dem Abgabedruck nicht entziehen - schlagen sich aber vergleichsweise wacker.

Auf dem Parkett können sich Rocket dem Abgabedruck nicht entziehen - schlagen sich aber vergleichsweise wacker.

(Foto: dpa)

Die Berliner Inkubator Rocket Internet verdient zum Jahresauftakt Geld. Dazu trägt vor allem die Beteiligung am Essenslieferdienst Delivery Hero bei. Künftig will Rocket nun in Fintech und Künstliche Intelligenz investieren.

Die Berliner Startup-Schmiede Rocket Internet hält nach neuen Investitionsmöglichkeiten Ausschau. "Wir suchen nach Gelegenheiten im Technologiesektor", sagte Rocket-Chef Oliver Samwer. Es gebe aber kein Zeitfenster. "Wir schauen uns Fintech an, große vertikale Marktplätze und Sachen rund um die Künstliche Intelligenz", sagte er weiter. Derzeit könnte Rocket aus dem Vollen schöpfen: Mitte Mai hatte das im MDax notierte Unternehmen 2,6 Milliarden Euro auf der hohen Kante. Analysten und Anleger hatten sich zuletzt verstärkt gefragt, wann Rocket sein Kapital wieder in Jungfirmen steckt.

Im ersten Quartal gelang den Berlinern der Sprung in die Gewinnzone. Dank verschiedener Transaktionen im Zusammenhang mit der Beteiligung am Essenslieferdienst Delivery Hero blieben am Ende 75 Millionen Euro hängen. Vor einem Jahr war nach den ersten drei Monaten noch ein Minus von 84,6 Millionen Euro aufgelaufen. Der Umsatz stieg auf Jahressicht um gut 17 Prozent auf 10,2 Millionen Euro. Der Gewinn je Aktie betrug 0,46 Euro, nach einem Verlust je Aktie von 0,51 Euro im Vorjahresquartal.

Ob der gute Jahresauftakt reichen wird, um sich auch im Gesamtjahr in den schwarzen Zahlen zu halten, wollte Rocket-Finanzchef Peter Kimpel mit Verweis auf Unsicherheiten durch börsennotierte Unternehmen nicht sagen.

Zu den Portfolio-Unternehmen, an denen Rocket seinen Unternehmenserfolg misst, gehören fünf Unternehmen aus vier Segmenten, darunter die Einrichtungsportale Home24 und Westwing, der Kochboxenversender Hellofresh, der im November an die Börse ging, die Global Fashion Group mit mehreren Online-Modeversand-Portalen und das kenianische Online-Versandportal Jumia. Die drei größten nach Umsatz sind Hellofresh, Global Fashion Group und Jumia. Home24 will in den nächsten Wochen an die Börse gehen.

"Wir sind auf dem richtigen Weg", versicherte Samwer. Anders als in vorangegangenen Quartalen verzichtete Rocket nun darauf, die Umsätze und Verluste der größten Beteiligungen wie dem Kochbox-Anbieter HelloFresh, Home24 und der Global Fashion Group zusammenzufassen. Die meisten Startups veröffentlichen ihre Zahlen eigenständig, weswegen es laut Kimpel mehr Sinn macht, sie individuell zu betrachten.

Die größte afrikanische Online-Plattform Jumia, die auch als Börsenkandidat gilt, erhöhte ihre Erlöse von Januar bis März um 46 Prozent. Ähnlich den anderen Beteiligungen schreibt auch Jumia weiterhin Verluste. Samwer sagte, der Onlinehändler könne in den nächsten 24 Monaten frisches Geld benötigen. Der Möbelhändler Westwing übertraf mit einem Plus von 1,2 Millionen Euro für das zweite Quartal in Folge die operative Gewinnschwelle.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa

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