Wirtschaft

Neues Krebsmittel Roche strebt "Therapiedurchbruch" an

Roche steht kurz vor einem Durchbruch bei der Therapie von Blasenkrebs.

Roche steht kurz vor einem Durchbruch bei der Therapie von Blasenkrebs.

(Foto: picture alliance / dpa)

Pharmariese Roche will die Zulassung für ein Blasenkrebsmittel beantragen. Bereits im abgelaufenen Quartal sorgte das Geschäft mit Krebsmitteln für hohe Einnahmen - trotz starken Frankens. Zudem hat das Unternehmen gute Nachrichten für Anleger.

Der Schweizer Roche-Konzern plant einen ersten Zulassungsantrag für ein immuntherapeutisches Krebsmedikament. Der am weitesten fortgeschrittene Wirkstoff Atezolizumab soll gegen Blasenkrebs eingesetzt werden, sagte Roche-Chef Severin Schwan. Vor einer Entscheidung über einen Zulassungsantrag auch zur Behandlung von Lungenkrebs will der Manager die Ergebnisse einer laufenden klinischen Studie abwarten.

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Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat das Präparat als Therapiedurchbruch (Breakthrough Therapy) für diese beiden Krebsarten eingestuft. Der Konzern forscht Schwan zufolge in mehr als 40 klinischen Programmen an immuntherapeutischen Wirkstoffen und schichtet in der Forschung Ressourcen in den vielversprechenden Therapieansatz um.

Nicht rütteln wollte Schwan an der Akquisitionsstrategie des Konzerns. Roche schaue sich sehr gezielt nach ergänzenden Zukäufen um, sagte er. Die Bewertungen in der Branche seien allerdings eine Herausforderung. Mit Konkurrenz für die umsatzstarken Krebsarzneien Herceptin und MabThera durch günstigere Nachahmermedikamente – sogenannte Biosimilars - rechnet Schwan in Europa gegen Ende 2017 und noch später in den USA.

Konzernzahlen überzeugen

Das wachsende Geschäft mit Krebsmitteln hat dem Schweizer Pharmakonzern Roche trotz des starken Franken ein Umsatzplus beschert. Die Verkäufe kletterten im ersten Halbjahr um drei Prozent auf 23,6 Milliarden Franken, wie das Unternehmen mitteilte. Das war etwas mehr als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Ohne die negativen Währungseffekte hätte das Plus im Jahresvergleich bei sechs Prozent gelegen.

Vor allem der Umsatz mit Mitteln gegen Brustkrebs legte kräftig zu. Unterm Strich sank der Konzerngewinn um sieben Prozent auf 5,2 Milliarden Franken. Ein Jahr zuvor hatte der Verkauf eines Medikaments an einen Konkurrenten das Ergebnis noch kräftig erhöht. Zu konstanten Wechselkursen blieb das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr stabil. Seine Prognosen für Gewinn und Umsatz erhält der Konzern aufrecht. Demnach rechnet Roche weiterhin mit einem Umsatzplus zu konstanten Wechselkursen im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich. Der Kerngewinn je Aktie soll dabei stärker ausfallen als das Umsatzwachstum. Außerdem sollen die Aktionäre wieder eine höhere Dividende erhalten.

Quelle: ntv.de, kbe/rts/dpa

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