Wirtschaft

Kooperation mit Franzosen RWE soll "Airbus der Energie" prüfen

Engie betreibt unter anderem auch Kernkraftwerke, wie hier über die Tochter Electrabel in Huy, Belgien.

Engie betreibt unter anderem auch Kernkraftwerke, wie hier über die Tochter Electrabel in Huy, Belgien.

(Foto: picture alliance / dpa)

Energieversorger RWE soll eine Allianz mit dem französischen Mitbewerber Engie planen. Laut Insidern werden bereits verschiedene Szenarien durchgespielt. Die Regierungen beider Länder dürften einen solchen Schritt begrüßen.

Der Energiekonzern RWE prüft Insidern zufolge eine milliardenschwere Allianz mit dem französischen Versorger Engie. RWE könnte seine Beteiligung an der Ökostromtochter Innogy an Engie abgeben und würde im Gegenzug an dem französischen Versorger beteiligt, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Investmentbanker. Bislang gebe es keine direkten Gespräche der Konzerne. Die Versorger spielten Szenarien mit ihren Beratern und Banken durch. RWE, Innogy und Engie lehnten eine Stellungnahme ab.

Mit einem Bündnis könnten die Konzerne eine Art Airbus der Energiebranche schmieden, worüber die Regierungen beider Länder seit Jahren immer wieder gesprochen haben. Vor der Bundestagswahl im September sei keine Vereinbarung zu erwarten, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person aus französischen Regierungskreisen.

RWE hält knapp 77 Prozent an Innogy und hat einen Verkauf der Mehrheit nicht ausgeschlossen. Eine Veräußerung der Anteile ergebe aber nur Sinn, wenn der Konzern im Gegenzug etwas Besseres dafür erhalte, hatte Vorstandschef Rolf Martin Schmitz kürzlich gesagt.

Ein Drittel von Engie an RWE?

Die Aktienkurse von RWE und Innogy legten nach dem Bericht zu. RWE-Papiere kletterten um vier Prozent, Innogy-Aktien verteuerten sich um 5,5 Prozent. Der RWE-Anteil an einem kombinierten Unternehmen aus Engie und Innogy könnte bei rund einem Drittel liegen. Engie kommt auf einen Börsenwert von 33 Milliarden Euro. Das Innogy-Paket von RWE ist gut 14 Milliarden Euro wert.

Engie-Chefin Isabelle Kocher hatte angekündigt, das Geschäft mit der erneuerbaren Energie auszubauen. Da dies aber viele Versorger wollen, sind die Zukaufsmöglichkeiten begrenzt. Innogy ist eine der wenigen Gelegenheiten. RWE-Chef Schmitz betrachtet die Innogy-Anteile nur als Finanzbeteiligung.

Diese müsse nicht auf lange Sicht so bleiben wie sie ist. "So kann es Sinn machen, auf längere Sicht ein breiter gestreutes Finanzportfolio aufzubauen mit ähnlicher Renditeerwartung, als nur auf eine Gesellschaft zu setzen, was ein vernünftiger Rentenfonds auch machen würde", sagte er kürzlich.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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