Wirtschaft

Aktionäre werden wieder bedacht RWE schafft seine Ziele und stapelt tiefer

RWE wird künftig reiner Stromproduzent.

RWE wird künftig reiner Stromproduzent.

(Foto: REUTERS)

Nach dem Milliardenverlust kehrt RWE in die Gewinnzone zurück. Freuen wird das vor allem die Aktionäre. Für das laufende Jahr ist der Energieriese indes eher vorsichtig. Gleichwohl überlagert die Vereinbarung mit Eon das Zahlenwerk.

Nach dem Paukenschlag in der Energiebranche hat der Stromkonzern RWE ordentliche Zahlen für das vergangene Jahr präsentiert. Die Essener erreichten ihre Gewinnziele und wollen Anlegern wieder eine Dividende zahlen. "Operativ waren wir 2017 im Handelsgeschäft ebenso erfolgreich wie in der Stromerzeugung. Das alles ist eine gute Basis für die Zukunft", sagte RWE-Chef Rolf Martin Schmitz. "Wir wollten RWE 2017 strategisch neu positionieren und finanziell konsolidieren. Beides ist gelungen." Er will am Vormittag in Essen mit Eon-Chef Johannes Teyssen die Pläne zur Aufteilung der Innogy-Geschäfte vorstellen.

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Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro gestiegen, teilte der Versorger mit. Analysten hatten mit 5,6 Milliarden Euro gerechnet.

Unter dem Strich blieben 1,9 Milliarden und damit erheblich mehr als 2016. Damals war wegen massiver Abschreibungen ein Verlust von 5,7 Milliarden angefallen. Nach der Rückkehr in die Gewinnzone sollen die die Aktionäre mit 1,50 Euro je Anteilsschein (Stammaktien) bei Laune gehalten werden. In dem Betrag ist die Sonderdividende von 1 Euro nach der Rückzahlung der Kernbrennstoffsteuer enthalten. Für das laufende Geschäftsjahr peilen die Essener eine Ausschüttung von 0,70 Euro an.

Für das laufende Jahr ist das Unternehmen allerdings pessimistischer, weil die Strompreise ihre Talsohle erreichen dürften. Der Versorger prognostiziert ein bereinigtes Ebitda in einer Spanne zwischen 4,9 Milliarden bis 5,2 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn soll nur noch 0,7 bis 1,0 Milliarden erreichen. Laut Geschäftsbericht hat RWE bereits fast die gesamte Jahresproduktion verkauft und damit einen Preis von unter 31 Euro je Megawattstunde erzielt, der 2016 den Durchschnitt markierte. Für die nächsten Jahre wird hingegen mit steigenden Strompreisen gerechnet.

Konkurrenz endet

Seit Sonntag rütteln RWE und der bisherige Rivale Eon die Energiewirtschaft kräftig durch. Eon wird die RWE-Ökostromtochter Innogy übernehmen und zerlegen. Während sich Eon-Chef Johannes Teyssen das Netzgeschäft mit Strom- und Gasleitungen sichert, gliedert RWE die erneuerbaren Energien der Innogy wieder bei sich ein und bekommt das Eon-Grünstromsegment dazu.

Schlussendlich wird RWE am früheren Konkurrenten knapp 17 Prozent halten. RWE steigt damit zu einem der größten Stromerzeuger Europas auf, Eon wandelt sich zu einem Netzkonzern mit angeschlossenem Vertrieb. Die Konkurrenz der zwei Unternehmen endet damit de facto.

Die Aufsichtsräte beider Energieriesen winkten die Neuvermessung der Branche am Montagabend durch, die bis Ende 2019 abgeschlossen sein soll. Der Deal hatte die Börsen zum Wochenauftakt in Hochstimmung versetzt.

Auf die Belegschaft dürfte sich die gute Laune indes nicht in gleichem Umfang auswirken. Denn Eon und RWE kündigten an, dass ihre Pläne auch den Wegfall von "maximal 5000 Arbeitsplätzen" vorsehen. Eon rechne aber zugleich damit, im kommenden Jahrzehnt "tausende neue Arbeitsplätze" schaffen zu können.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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