Wirtschaft

Versorger-Aktie plus 6 Prozent RWE begeistert Anleger mit Öko-Dividende

In der neuen RWE-Tochter Innogy sind das Ökostromgeschäft, die Stromnetze und der Vertrieb gebündelt.

In der neuen RWE-Tochter Innogy sind das Ökostromgeschäft, die Stromnetze und der Vertrieb gebündelt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Selbst eine kleine positive Nachrichten reicht derzeit aus, um den Kurs der RWE-Aktie nach oben zu treiben. Die von Konzernchef Terium vorgestellte hohe Ausschüttungsquote für die Ökostromtochter Innogy ist so eine. Das RWE-Papier legt kräftig zu.

Äußerst positiv werden an der Börse die Aussagen von RWE zur Ökostromtochter Innogy auf dem laufenden Investorentag aufgenommen. Die Aktien des Versorgers legten in der Spitze um mehr als sechs Prozent zu und standen damit mit großem Abstand an der Dax-Spitze. Der Grund: Das bereinigte Nettoergebnis von Innogy solle zu 70 bis 80 Prozent an die Anteilseigner ausgeschüttet werden, stellten RWE-Chef Peter Terium und Finanzchef Bernhard Günther in Aussicht.

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Bereits für 2016 könne dann eine Dividende fließen, hieß es weiter. Aussagen, die bei RWE-Anlegern sehr gut ankamen: Von Ausschüttungen profitiert auch RWE - der Mutterkonzern bleibt Innogy als Großaktionär erhalten. Die RWE-Stammaktionäre hatten zuletzt einen Ausfall der Dividende verkraften müssen.

"Die Spanne in der Branche geht sonst bis zu 60 Prozent", sagte ein Händler zur Ausschüttungsquote. Zudem seien die deutschen Versorger nachrichtlich derart stark belastet gewesen, dass selbst kleine, zuversichtliche Aussagen reichten, den Bewertungsabschlag der Aktien schnell und deutlich abzubauen. Auch Eon kletterten entsprechend um gut zwei Prozent nach oben.

Innogy soll bis zum Jahresende an die Börse kommen

RWE-Chef Peter Terium.

RWE-Chef Peter Terium.

(Foto: picture alliance / dpa)

Terium will Innogy bis zum Jahresende an die Börse bringen und selbst an die Spitze rücken. Allerdings hänge der genaue Zeitpunkt für den Sprung auf das Börsenparkett vom Marktumfeld ab. "Das Schiff steht bereit - wir müssen nur noch die Segel setzen", sagte der Manager, der den radikalen Umbau des Versorgers eingeleitet hatte. In der neuen Tochter Innogy sind das Ökostromgeschäft, die Stromnetze und der Vertrieb gebündelt. Der Mutterkonzern RWE konzentriert sich dagegen auf die Stromerzeugung aus Gas und Kohle sowie den Energiehandel. Auch die Atomkraftwerke bleiben bei RWE.

Die neue Ökostrom-Tochter Innogy nimmt knapp 40.000 der 60.000 Beschäftigten auf. Auf Basis der RWE-Zahlen für das vergangene Jahr hätte die neue Gesellschaft einen Umsatz von rund 46 Milliarden Euro, ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 4,5 Milliarden Euro und ein 1,6 Milliarden Euro verdient. Mehr als die Hälfte des operativen Ertrags stammten dabei aus dem stabilen Geschäft mit den Stromnetzen. In diese soll auch der Großteil der bis 2018 geplanten Investitionen von bis zu sieben Milliarden Euro fließen.

"Blaupause für das Energieunternehmen der Zukunft"

"Unsere neue Tochtergesellschaft Innogy ist die Blaupause für das Energieunternehmen der Zukunft", warb Terium. Sie sei anders als der Mutterkonzern RWE auch nicht vom Streit um atomare Altlasten belastet. Dies sei auch ein Vorteil gegenüber dem Modell des Konkurrenten Eon, der sich ebenfalls aufspaltet. Dort bleiben die deutschen Atomkraftwerke aber bei dem Unternehmensteil, der auch auf Ökostrom setzt. Innogy müsse sich dagegen nicht mit der Politik in Berlin über Atommüll streiten, versicherte Terium. Innogy sei eine "ausgewogene Kombination" aus stabilem Geschäft rund um die Stromnetze, einer starken Kundenbasis und "wertschaffenden Investitionen in erneuerbare Energien".

Terium plant einen Börsengang verbunden mit der Ausgabe neuer Aktien im Zuge einer Kapitalerhöhung von Innogy. Über die Kapitalerhöhung hinaus behalte sich RWE "zeitgleich oder im Zeitverlauf" die Platzierung weiterer Aktien vor. Mit den Aktien der neuen Gesellschaft ließen sich bei RWE die Kosten für die Altlasten der Atomenergie sogar gegebenenfalls noch besser bedienen. RWE habe die Möglichkeit, Erlöse aus dem Verkauf von Innogy-Aktien für eine Bedienung der Rückstellungen zu nutzen. RWE werde den Markt aber nicht mit Innogy-Aktien fluten, versicherte Terium. Der Mutterkonzern werde ein starkes Interesse an einem stabilen Aktienkurs der Tochter haben.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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