Wirtschaft

Mediaset crasht die Party RTL Group schlägt Erwartungen

Aktie schlägt sich im schwachen Marktumfeld vergleichsweise gut.

Aktie schlägt sich im schwachen Marktumfeld vergleichsweise gut.

(Foto: REUTERS)

Bei der Bertelsmann-Tochter läuft es rund, die jüngsten Quartalszahlen beweisen das. Auch Axel Springer zeigt Wachstum, dennoch bricht der Kurs ein. Der Spielverderber kommt aus Italien.

Zur Wochenmitte stehen Medientitel europaweit unter Abgabedruck. Der Mediensektor führte mit einem Minus von einem Prozent die Verliererliste unter den Branchen-Indizes an. Händler verwiesen auf enttäuschende Zahlen von Mediaset, Publicis und JC Decaux. In Deutschland veröffentlichten Axel Springer und die RTL Group ihre Geschäftsausweise.

Während RTL vergleichsweise geringe 0,4 Prozent verloren, sackte MDax-Konkurrent Axel Springer zeitweise mehr als 6 Prozent ab und pendelte sich dann um einen Abschlag von 3,5 Prozent ein. Beide Unternehmen hatten die Erwartungen der Analysten aber übertroffen. "Sie leiden unter dem schwachen Zwischenbericht von Mediaset", sagte ein Marktteilnehmer.

Schwieriges Marktumfeld

Mediaset-Titel gaben mehr als 4 Prozent nach. Der Konzern hatte von einem Wachstum im italienischen TV-Werbemarkt von 4,7 Prozent gegenüber Vorjahr berichtet, weniger als von Analysten erwartet.

Auch vom Mobilfunk- und Kabelnetzbetreiber Numericable-SFR kamen schwache Zahlen. Sie belasteten neben dem Medien- auch den französischen Telekomsektor. Numericable sprach von weiter hohem Konkurrenzdruck in Frankreich. Der Kurs verlor etwa 5 Prozent. Die Aktien der Mutter Altice büßen rund 2 Prozent ein. Ein mit Enttäuschung aufgenommenes Wachstum drückte den Kurs des Außenwerbers und Ströer-Konkurrenten JC Decaux um mehr als 9 Prozent. Für Werbeunternehmen wie WPP und Publicis ging es um rund 1 Prozent nach unten.

RTL bestätigt Prognose

Europas größte Senderkette RTL Group hatte im ersten Quartal deutliche Zuwächse bei allen relevanten Kennzahlen erzielt und die Markterwartungen übertroffen. Für das Gesamtjahr blieb der mehrheitlich zu Bertelsmann gehörende Konzern mit Blick auf Fußball-EM und Olympiscje Sommerspiele aber bei seiner vorsichtig optimistischen Prognose.

Getragen durch eine starke Entwicklung in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden sowie beim Produktionsarm Fremantle Media legte der Umsatz im ersten Quartal um 9,5 Prozent auf 1,43 Milliarden Euro zu. Organisch, also bereinigt um Portfolioveränderungen und Währungseinflüsse, stiegen die Erlöse des Medienkonzerns um 8,2 Prozent. Das operative Ergebnis (Ebita) kletterte sogar um 18 Prozent auf 229 Millionen Euro. Analysten hatten mit einem Umsatz von 1,36 Milliarden Euro, einem Ebita von 212 Millionen Euro gerechnet.

Springer punktet digital

Axel-Springer startete vor allem dank des florierenden Digitalgeschäfts mit einem Gewinnanstieg ins Jahr. Das Betriebsergebnis (bereinigtes Ebitda) kletterte den Angaben zufolge zwischen Januar und März binnen Jahresfrist um 5,2 Prozent auf 125,9 Millionen Euro. Der Umsatz des Medienkonzerns legte aber nur minimal um 0,4 Prozent zu auf 783,4 Millionen Euro. Bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte habe es hier jedoch ein Plus von 4,6 Prozent gegeben.

Fur 2016 peilt das Management um Konzernchef Mathias Döpfner wie bisher einen Anstieg der Gesamterlöse im niedrigen einstelligen Prozentbereich an. Der operative Gewinn dürfte im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. "Bei der Umsetzung unserer digitalen Wachstumsprojekte haben wir im ersten Quartal gute Fortschritte gemacht", sagte Döpfner.  

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ

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