Wirtschaft

Chinas Signale kommen zu spät Qualcomm will NXP nicht mehr

Qualcomm-Zentrale in San Diego.

Qualcomm-Zentrale in San Diego.

(Foto: REUTERS)

Qualcomm will keinen neuen Anlauf machen, den niederländischen Wettbewerber NXP zu übernehmen. Das gibt der US-Chiphersteller bekannt, nachdem sich US-Präsident Trump und Chinas Staatschef Xi offen für eine Genehmigung der Übernahme gezeigt hatten.

Für den US-Chipkonzern Qualcomm ist eine Übernahme des niederländischen Halbleiterspezialisten NXP vom Tisch, und die Amerikaner schließen die Wiederaufnahme einer Offerte aus. Die Signale, dass die Chinesen jetzt eventuell bereit wären, die Transaktion zu bewilligen, kommen damit zu spät.

Im Sommer hatte Qualcomm die 44 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme abgeblasen, nachdem die chinesische Kartellbehörde nicht rechtzeitig die Erlaubnis erteilt hatte. Qualcomm wurde zum Spielball in dem Handelsstreit zwischen den USA und China.

Für die Gesellschaft aus San Diego war das Scheitern ein harter Schlag, denn der Konzern wollte seine Geschäftsausrichtung mit Hilfe von NXP auf eine breitere Basis stellen. Für die geplatzte Übernahme musste Qualcomm zwei Milliarden Dollar Vertragsverletzungsstrafe an die Niederländer zahlen.

Thema beim Präsidentengespräch

Am Samstag nach einem Abendessen von US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping im Anschluss an den G20-Gipfel erklärte das Weiße Haus, Xi habe gesagt, er könnte eine Qualcomm-NXP-Fusion noch einmal in Betracht ziehen, sollte dies auf den Tisch kommen. Chinesische Regierungsbeamte erwähnten die Aussagen Xis bei einer Pressekonferenz allerdings nicht.

Im Handelsstreit war es am Wochenende zu einer leichten Entspannung gekommen, beide Länder einigten sich darauf, neue Strafzölle vorerst auszusetzen. Bereits verhängte Strafzölle bleiben aber in Kraft.

Man danke Trump und Xi für die Aussagen zu Qualcomm und NXP, sagte eine Sprecherin von Qualcomm. "Aber die Frist für diese Transaktion ist abgelaufen, was die geplante Transaktion gekippt hat", sagte sie. "Für Qualcomm ist die Angelegenheit abgeschlossen, und das Unternehmen konzentriert sich voll und ganz darauf, die 5G-Roadmap fortzusetzen." Eine Person, die mit der Situation vertraut ist, sagte, NXP sei von der Ankündigung des Weißen Hauses überrascht gewesen.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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