Wirtschaft

Konzern wird etwas vorsichtiger Prosiebensat1 krempelt sich um

Konzernchef Ebeling tritt in wenigen Wochen ab.

Konzernchef Ebeling tritt in wenigen Wochen ab.

(Foto: picture alliance / Sven Hoppe/dp)

Der Medienkonzern Prosiebensat1 bereitet Anleger auf ein deutlich gebremstes Umsatz- und Gewinnwachstum in den kommenden Jahren vor. Zugleich wird der Konzern umgebaut. Das soll die Kosten drücken.

Beim Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 nimmt der zweite Umbau binnen anderthalb Jahren Gestalt an. Zum Jahreswechsel will der Vorstand unter Firmenchef Thomas Ebeling die Zahl der Sparten von vier wieder auf drei verringern, wie das Unternehmen zu seinem Kapitalmarkttag mitteilte. "Mit der Drei-Säulen-Strategie stellen wir ProSiebenSat.1 auch für die Zukunft wettbewerbsfähig auf", erklärte Ebeling, der das Unternehmen im Februar verlässt und bisher keinen Nachfolger hat. Er betonte, der Plan sei ein gemeinsames Werk von Vorstand und Aufsichtsrat.

Prosiebensat1
ProSiebenSat.1 7,29

Die im August angekündigte Zusammenlegung der schwächelnden Fernsehsender mit der defizitären Online-Videothek Maxdome soll die Kosten bis 2020 um mehr als 50 Millionen Euro senken, wie ProSiebenSat.1 nun ankündigte. Zugleich werden das TV-Produktionsgeschäft und die boomenden Internetportale hübsch für Partnerinvestoren gemacht, die das Wachstum beflügeln sollen - auch durch gemeinsame Zukäufe. Die Sparten sollen sich auch künftig gegenseitig Geschäfte zuschanzen und so voneinander profitieren.

Einen Abschluss der Gespräche mit Investoren für das Online-Geschäft erwartet ProSiebenSat.1 im zweiten Quartal des kommenden Jahres, für das Produktionsgeschäft nannte der Konzern keinen Zeitplan. Erst einmal wird die auf Youtube betriebene, boomende Videoplattform Studio71 der Produktionssparte zugeschlagen.

Das Portfolio an Internetportalen wie Verivox, Jochen Schweizer und Parship Elite wird neu sortiert, die Reiseseiten weg.de und Tropo stehen zum Verkauf. Erst vor anderthalb Jahren hatte ProSiebenSat.1 für das Videogeschäft von Maxdome und Studio71 eine eigene Sparte geschaffen, die nun wieder aufgelöst wird.

Doch selbst mit den neuen Umbau- und Wachstumsplänen traut sich ProSiebenSat.1 keine Fortsetzung der bisherigen starken Wachstumsraten zu. Der Jahresumsatz werde mittelfristig um einen mittleren einstelligen Prozentsatz zulegen und bis 2018 um mehr als eine Milliarde Euro steigen, kündigte der Vorstand an. Gleichzeitig rechnet der Konzern mit einer Rendite im mittleren 20-Prozent-Bereich bezogen auf das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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