Wirtschaft

Von Kobe Steel bis Mitsubishi Produktdaten-Skandal in Japan zieht Kreise

Rund 200 Firmen wurden von Kobe Steel falsche Angaben zu Aluminium-, Kupfer- und Stahlprodukten gemacht.

Rund 200 Firmen wurden von Kobe Steel falsche Angaben zu Aluminium-, Kupfer- und Stahlprodukten gemacht.

(Foto: REUTERS)

Über zehn Jahre soll Japans drittgrößter Stahlkonzern Kobe Steel seine Produktdaten zu Festigkeit und Haltbarkeit gefälscht haben. Einem Bericht zufolge steht nun auch Mitsubishi Materials unter Verdacht der Fälschung.

Der Skandal um gefälschte Produktdaten in Japan weitet sich einem Zeitungsbericht zufolge aus. Auch eine Sparte von Mitsubishi Materials habe seit Jahren die Angaben zu ihren Produkten gefälscht, berichtete die Wirtschaftszeitung "Nikkei" unter Berufung auf Insider. Betroffen seien Dichtungen, die an Hunderte Kunden ausgeliefert und unter anderem bei Flugzeugen oder Atomkraftwerken eingebaut wurden. Bislang seien keine Sicherheitsmängel aufgetaucht, hieß es weiter.

Kobe Steel
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Ein Unternehmenssprecher sagte, der Industriekonzern habe selbst Ermittlungen eingeleitet. Auslöser sei der im Oktober bekannt gewordene Skandal beim drittgrößten japanischen Stahlkonzern Kobe Steel gewesen, sagte er. Kobe hatte zugegeben, über zehn Jahre falsche Angaben zu Festigkeit und Haltbarkeit von Aluminium-, Kupfer- und Stahlprodukten gemacht zu haben. Der Zeitung "Nikkei" zufolge machte der Konzern sogar seit mehreren Jahrzehnten falsche Angaben zu Produkten. Auch die Autohersteller Nissan und Subaru hatten eingeräumt, bei Sicherheitschecks für Neuwagen gegen Vorschriften des Verkehrsministeriums verstoßen zu haben.

Den rund 200 betroffenen Firmen, darunter der Autobauer Toyota, sei damit vorgetäuscht worden, dass ihre Ansprüche erfüllt worden seien. Kobe Steel hatte eingeräumt, dass Dutzende Mitarbeiter beteiligt gewesen seien.

Unterdessen rief der Skandal auch die US-Behörden auf den Plan: Das Justizministerium in Washington forderte den Konzern auf, Unterlagen zu gefälschten Produktdaten bereit zu stellen, die Lieferungen an US-Firmen betreffen, wie Kobe Steel mitteilte.

Quelle: ntv.de, lri/rts

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