Wirtschaft

Boeing vor neuer Software-Lizenz Problemjet 737 Max besteht letzten Testflug

Boeing kommt bei den Bemühungen um eine Wiederzulassung seiner 737-Max-Jets nach eigenen Angaben voran (Archivbild).

Boeing kommt bei den Bemühungen um eine Wiederzulassung seiner 737-Max-Jets nach eigenen Angaben voran (Archivbild).

(Foto: dpa)

Mutmaßlich wegen eines Fehlers im Steuerungssystem stürzen zwei Boeing-Flieger der Baureihe 737 Max ab. Hunderte Menschen sterben, der US-Konzern verliert die Zulassung für die Jets. Nun meldet der Flugzeugbauer "konstante Fortschritte" bei den Bemühungen um eine neue Lizenz.

Der US-Flugzeugbauer Boeing hat einen letzten Testflug für das Softwareupdate für Maschinen des Typs 737 Max erfolgreich absolviert. Der Flug mit dem überarbeiteten Steuerungssystem MCAS (Maneuvering Characteristics Augmentation System) fand am Dienstag statt, wie Konzernchef Dennis Muilenburg nun bekannt gab. Nun stehe noch ein Zertifizierungsflug mit Vertretern der US-Luftfahrtbehörde FAA an.

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"Wir machen laufend Fortschritte auf dem Weg zur Zertifizierung unseres 737-Max-Software-Updates", schrieb Muilenburg bei Twitter. Es seien inzwischen bereits 120 Flüge mit einer Flugzeit von insgesamt über 203 Stunden zum Testen des dringend erwarteten Updates des umstrittenen Stabilisierungssystems MCAS absolviert worden.

Mehr als 85 Prozent der weltweit mehr als 50 Betreiber von 737-Max-Maschinen hätten mittlerweile die Gelegenheit gehabt, das MCAS-Update am Flugsimulator in Aktion zu sehen, so Muilenburg. Das Ergebnis des jüngsten Testfluges sei vorentscheidend für den Zulassungsflug gewesen.

MCAS-Fehler kostete wohl 346 Menschenleben

Nach zwei Abstürzen von Maschinen vom Typ Boeing 737 Max binnen weniger als fünf Monaten war ein weltweites Flugverbot für diese Flugzeuge verhängt worden. Im März war eine Maschine der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines in Äthiopien abgestürzt. Alle 157 Menschen an Bord kamen ums Leben. Erst im Oktober war eine solche Boeing vor der indonesischen Insel Java abgestürzt, alle 189 Insassen starben.

Als Ursache beider Abstürze steht die Steuerungssoftware MCAS im Verdacht, die speziell für die spritsparende Max-Neuauflage der 737-Serie entwickelt wurde. Es drückt bei einem drohenden Strömungsabriss die Nase des Flugzeugs automatisch nach unten, auch wenn die Piloten gegensteuern. Die vorläufigen Ermittlungsberichte zu den beiden Abstürzen deuten jedoch darauf hin, dass das System durch falsche Sensordaten fälschlicherweise aktiviert wurde und die Maschinen Richtung Boden lenkte.

Quelle: ntv.de, cri/AFP/dpa

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