Wirtschaft

Medienkonzern senkt Dividende ProSiebenSat.1 steht harter Umbau bevor

Die Prosiebensat1 Media SE hat ein durchwachsenes Geschäftsjahr hinter sich.

Die Prosiebensat1 Media SE hat ein durchwachsenes Geschäftsjahr hinter sich.

(Foto: picture alliance / Sven Hoppe/dp)

Hart umkämpfter Werbemarkt und Umsatzeinbußen: Mit Blick auf das vergangene Jahr muss Prosiebensat.1 eine durchwachsene Bilanz des vergangenen Jahres ziehen. Für seine Aktionäre hat der Medienkonzern eine weitere schlechte Botschaft.

Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 kämpft mit schwächeren Erlösen im Werbefernsehen und will seine Digitalgeschäfte deshalb schnell ausbauen. Nach weiter sinkenden Werbeumsätzen im ersten Quartal rechnet der Medienkonzern im Gesamtjahr mit annähernd stabilen Erlösen in seinem größten Geschäftsfeld und weiterem Wachstum mit den Internetportalen und im Produktionsgeschäft. Der Gewinn dürfte aber durch Investitionen ins Programm und für den Aufbau einer Streaming-Plattform belastet werden, teilte ProSiebenSat.1 mit.

Prosiebensat1
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Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), die zentrale Steuerungskennziffer des MDax-Konzerns, sank um vier Prozent auf 1,01 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb mit 248 Millionen Euro knapp die Hälfte des Vorjahresgewinns übrig. Der Umsatz sank um zwei Prozent auf vier Milliarden Euro - auch weil das Video-on-Demand-Portal Maxdome und der Online-Fitness-Anbieter 7NXT nicht mehr in die Konzernzahlen eingingen. Vor allem aber schlugen im Segment Entertainment, das die TV-Sender und die digitalen Unterhaltungsangebote umfasst, schwache Werbeerlöse ins Kontor. Die anderen Segmente, das Produktionsgeschäft und der unter dem Namen Nucom firmierende Commerce-Bereich, der Portale und Online-Shops wie Flaconi, Verivox und Parship bündelt, konnten dies nicht kompensieren.

Aktionäre erhalten weniger

"2018 war kein Jahr, mit dem wir zufrieden sein können", sagte Vorstandschef Max Conze. Der Konzern habe "die Schwäche im TV-Werbegeschäft noch nicht ausreichend mit dem Wachstum im Digital- und Commerce-Bereich ausgleichen" können.

Die Aktionäre sollen eine gekürzte Dividende von 1,19 Euro je Aktie bekommen, nachdem Prosieben im Vorjahr 1,93 Euro gezahlt hatte. Damit wird Prosieben im Rahmen der jüngst angekündigten neuen Dividendenpolitik nur die Hälfte des bereinigten Konzernüberschusses ausschütten statt 89 bis 90 Prozent wie zuvor.

Die andere Hälfte benötigt Conze für den Konzernumbau. 120 Millionen Euro will er dieses Jahr zusätzlich investieren in ein besseres Fernsehprogramm mit mehr lokalen Inhalten, in digitale Plattformen und in genauer adressierbare Werbung. Weitere 100 Millionen Euro brauchen ProSiebenSat.1 und sein Partner Discovery für die neue Streaming-Plattform.

Quelle: ntv.de, cri/DJ/dpa

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