Wirtschaft

Doch Fusion mit Linde? Praxair unternimmt neuen Vorstoß

Linde ist größer als Praxair, aber nicht so profitabel wie der US-Konzern.

Linde ist größer als Praxair, aber nicht so profitabel wie der US-Konzern.

(Foto: dpa)

Die gescheiterte Fusion mit Praxair hatte beim Industriegase-Hersteller Linde zu personellen Turbulenzen an der Spitze geführt. Doch die Amerikaner lassen nicht locker.

Der Gasekonzern Linde hat von dem US-Unternehmen Praxair einen modifizierten Vorschlag für einen möglichen Zusammenschluss unter Gleichen erhalten. Dies teilte das Dax-Unternehmen mit, ohne weitere Details zu nennen. Der Linde-Vorstand prüfe das Angebot. Im September waren Fusionsverhandlungen gescheitert.

Ein Zusammenschluss des Münchener Konzerns mit Praxair brächte einen Branchenprimus mit einer Bewertung von mehr als 60 Milliarden US-Dollar hervor. Das Scheitern des ersten Vorstoßes im September hatte bei Linde Wellen geschlagen. Vorstandschef Wolfgang Büchele kündigte seinen Abschied an, Finanzchef Georg Denoke nahm sofort seinen Hut.

Damals gab es zwar keine Zweifel am strategischen Sinn einer Fusion. Die Gespräche seien jedoch beendet worden, weil es bei der Erörterung von Detailfragen, insbesondere der Governance, zu keiner Einigung gekommen sei, erklärte Linde seinerzeit.

Aus Unternehmenskreisen hieß es damals, dass es vor allem Unstimmigkeiten über den Sitz der Konzernzentrale, sowie die Verteilung von Positionen und Personal gegeben habe. So sollen die Amerikaner darauf bestanden haben, dass der Konzern zentral von den USA aus geleitet wird. Dort sollten zudem auch wichtige Funktionen angesiedelt sein. Die Vorstellung von Linde sei dagegen eine Fusion auf Augenhöhe gewesen mit zwei Konzernzentralen, in denen in etwa hierarchisch und personell eine gleiche Ausstattung herrschen sollte, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person damals.

Linde ist viel größer als Praxair, der US-Konkurrent ist aber deutlich profitabler. Die beiden Unternehmen hatten sich Synergien von deutlich mehr als 600 Millionen Dollar erhofft. Der Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Reitzle hatte kurz nach dem Ende der Gespräche Mitte September gesagt, die Frage nach einem neuen Anlauf stelle sich derzeit nicht.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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