Wirtschaft

Briefe und Pakete bleiben liegen Postzusteller legen Arbeit nieder

In neun Bundesländern legen 1500 Zusteller die Arbeit nieder.

In neun Bundesländern legen 1500 Zusteller die Arbeit nieder.

(Foto: picture alliance / Sebastian Kah)

Wer auf Briefe oder Pakete wartet, könnte mancherorts in Deutschland vorerst enttäuscht werden. Nach erfolglosen Verhandlungen mit der Deutschen Post erhöht Verdi den Druck und ruft zum Warnstreik auf. Die Post hält das für "unnötig".

Im Tarifstreit bei der Post hat die Gewerkschaft Verdi erneut zu Warnstreiks aufgerufen. Schätzungsweise 1500 Zusteller aus neun Bundesländern legen ihre Arbeit vorübergehend nieder, wie eine Verdi-Sprecherin in Berlin sagte. Die Warnstreiks finden den Angaben zufolge aktuell in Ostdeutschland - Berlin, Brandenburg, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt - sowie in Niedersachsen und Bremen statt. Auch in Baden-Württemberg und in Hessen kommt es zu Arbeitsausständen. Kundgebungen gibt es in Hannover, Magdeburg und Karlsruhe.

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In fünf anderen Bundesländern hatte es bereits Warnstreiks gegeben mit etwa gleich vielen Teilnehmern. Das Ausmaß der verspäteten Post dürfte sich angesichts des relativ geringen Anteils an den Gesamtbeschäftigten in den Regionen aber in Grenzen halten.

Verdi fordert sechs Prozent mehr Geld für die rund 130.000 Tarifbeschäftigten in Deutschland. Drei Treffen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmervertretern verliefen in den vergangenen Wochen ergebnislos. Neben der besseren Bezahlung verlangt Verdi unter anderem die Möglichkeit, statt mehr Geld mehr Urlaubstage zu bekommen. In diesem Punkt hat es dem Vernehmen nach etwas Bewegung gegeben, bei der Frage der höheren Bezahlung hingegen nicht.

Tarifkonflikt steht vor Entscheidung

Die Post findet die Warnstreiks "unnötig", zumal die bisherigen Verhandlungen aus ihrer Sicht konstruktiv waren. Nächste Woche treffen sich die Vertragspartner zur vierten und voraussichtlich entscheidenden Verhandlungsrunde. Am Dienstag könnte es eine Einigung geben. Mit den Warnstreiks erhöht Verdi den Druck - ein solches Vorgehen ist in Tarifkonflikten üblich.

Post-Chef Frank Appel hatte die Gewerkschaft in der Vergangenheit vor überzogenen Forderungen gewarnt. Der Konzern habe "keinen großen Spielraum für signifikante Steigerungen der Löhne". Das weltweit agierende Unternehmen fahre den Löwenanteil seiner Gewinne abseits des deutschen Heimatmarktes ein: "Das Geld ist in anderen Ländern verdient worden." In der letzten Tarifrunde 2015 hatten sich beide Seiten erst nach massiven Streiks auf einen Abschluss verständigen können.

Quelle: ntv.de, tje/dpa/rts

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