Wirtschaft

Hunderte Arbeitsplätze in Gefahr Post will Paketversand zusammenlegen

Ein Paketbote der Post bei der Auslieferung.

Ein Paketbote der Post bei der Auslieferung.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Deutsche Post plant eine Umstrukturierung ihres Zustelldienstes. Laut einem Medienbericht soll der Paketversand der Billigtochter Delivery mit dem der Post AG zusammengelegt werden, um Kosten zu sparen.

Die Deutsche Post möchte offenbar ihren Zustellbetrieb neu organisieren. Wie die "Welt" berichtet, will der Konzern den Paketversand der Billigtochter Delivery mit dem Zustelldienst der Post AG zusammenlegen. Zudem soll die Verwaltungsarbeit in den Niederlassungen gekürzt und aus zehn Standorten abgezogen werden. Nach Angaben des Blattes sollen dadurch hunderte Arbeitsplätze wegfallen. Die Fusion soll bereits am 1. April erfolgen.

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Hintergrund sei ein Sparprogramm von Konzernchef Frank Appel, der den Gewinn der Brief- und Paketsparte um eine halbe Milliarde Euro erhöhen will, so die "Welt". Demnach war vergangener Woche ein Einigungsverfahren vor dem Landgericht Düsseldorf gescheitert. Dort hatten sich der Konzernbetriebsrat der Post sowie die Gewerkschaften vergeblich darum bemüht, bei der Zusammenlegung gleichen Lohn für gleiche Arbeit durchzusetzen.

Durch die Umstrukturierung würden künftig Paketboten aus zwei verschiedenen Lohnwelten nebeneinander arbeiten, wie die "Welt" schreibt. Die Mitarbeiter der Deutschen Post AG werden demzufolge nach Haustarif bezahlt und verdienen bis zu 20 Euro pro Stunde. Im Gegensatz dazu werden die rund 13.000 Beschäftigten der Tochterfirma Delivery nach dem Tarif des Logistikgewerbes bezahlt. Dieser beträgt im Regelfall zwölf Euro die Stunde. Zudem arbeiten Delivery-Mitarbeiter länger, mit weniger Pausen und geringeren Sonderleistungen.

„Diese Ungleichheit wird zu Unmut unter den Beschäftigten führen“, sagte Christina Dahlhaus von der Fachgewerkschaft DPVKOM der "Welt". Die Umstrukturierung sei eine "Rolle rückwärts" der Post, die mit dem Konzept einer Billigzustellung über die Delivery gescheitert wäre. Dahlhaus fordert, die Delivery-Mitarbeiter in den Tarifvertrag der Post AG zu übernehmen. 

Quelle: ntv.de, jpe

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