Wirtschaft

"Wir arbeiten nicht als Team" Post-Chef Appel macht seinem Unmut Luft

Die Post versucht die deutlichen Worte ihres Chefs zurechtzurücken: Appel versuche zu erklären. Er gehe nicht auf Mitarbeiter los.

Die Post versucht die deutlichen Worte ihres Chefs zurechtzurücken: Appel versuche zu erklären. Er gehe nicht auf Mitarbeiter los.

(Foto: picture alliance / Marius Becker)

In der hauseigenen Mitarbeiterzeitschrift spart Post-Chef Appel nicht mit Kritik. Der Konzern habe sich "verzettelt" und brauche einen "Kulturwandel", zitiert eine Zeitung aus dem Interview. Auch die Mitarbeiter bekommen ihr Fett weg. Der Konzern beschwichtigt.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post, Frank Appel, hat laut einem Medienbericht in einer internen Konzernzeitschrift seine eigenen Mitarbeiter kritisiert. Die Post selbst sieht das gleichwohl anders.

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In der Mitarbeiterzeitung "Premium Post" sagte Appel laut "Bild am Sonntag" (BamS): "Wir arbeiten nicht wirklich als ein Team - und das beziehe ich auf alle Ebenen." Der Manager verlangte einen "Kulturwandel" im Unternehmen und forderte von seinen Beschäftigten: "Jeder Einzelne muss Verantwortung für seinen Bereich übernehmen, Dinge infrage stellen und gegebenenfalls verändern."

Ein Sprecher der Deutschen Post legte gegenüber Dow Jones Newswires Wert auf die Feststellung, dass die Interpretation der "Bild am Sonntag" zum Interview des Vorstandsvorsitzenden in der Mitarbeiterzeitung "völlig abwegig" sei. In diesem Interview rufe Herr Appel alle Mitarbeiter ausschließlich dazu auf, gemeinsam an den geplanten Verbesserungen von Produktivität und Ertrag des Unternehmensbereiches Post - eCommerce - Parcel (PeP) mitzuarbeiten.

"Wir bekommen das hin"

Der Sprecher zitierte den Vorstandsvorsitzenden mit den Worten: "Unsere Mitarbeiter leisten jeden Tag hervorragende Arbeit. Deshalb werden wir das hinbekommen", so Appel mit Blick auf die anstehenden Veränderungen im Konzern. Das Interview habe nach der Gewinnwarnung der Post darauf abgezielt, den Mitarbeitern die Dinge zu erklären. Daraus abzuleiten, der Post-Chef "gehe auf seine Mitarbeiter" los, sei mehr als befremdlich, so der Sprecher weiter.

Die BamS hatte Appel weiter zitiert, dass man sich im Brief- und Paketbereich verzettelt habe. "Wir haben in einigen Bereichen zu viele neue Ideen verfolgt. Unsere Organisation ist in Teilen zu kompliziert aufgestellt. Die Produktivität in den Niederlassungen fällt dramatisch unterschiedlich aus - obwohl das Geschäftsmodell und die Grundvoraussetzungen überall gleich sind."

Quelle: ntv.de, ddi/DJ

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