Wirtschaft

"Schweres mentales Leid" Pilot verklagt Boeing auf Entschädigung

Nach zwei Abstürzen dürfen Flugzeuge vom Typ Boeing 737 Max 8 bis auf Weiteres nicht mehr starten.

Nach zwei Abstürzen dürfen Flugzeuge vom Typ Boeing 737 Max 8 bis auf Weiteres nicht mehr starten.

(Foto: REUTERS)

Nach zwei Abstürzen von Boeing-Max-Jets müssen die Maschinen weiterhin am Boden bleiben und sorgen dennoch für Ärger: Ein Flugzeugführer verklagt den Konzern. Er wirft dem Hersteller "beispiellose Vertuschung" vor. Weitere Piloten können sich der Klage anschließen.

Dem US-Luftfahrtkonzern Boeing droht nach zwei Flugzeugabstürzen innerhalb weniger Monate weiterer rechtlicher Ärger. Ein Pilot hat das Unternehmen aufgrund der Unglücke und den danach verhängten Startverboten für die betroffenen Maschinen vom Typ 737 Max wegen finanzieller und weiterer Schäden verklagt.

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Boeing 156,54

Nach Angaben seiner Anwälte wurde die Klage bereits vor dem vergangenen Wochenende bei einem Gericht im US-Bundesstaat Illinois eingereicht. Dort hat Boeing seinen Hauptsitz. Der Rechtsstreit sei als Sammelklage angelegt, der sich mehr als 400 weitere Piloten anschließen könnten, hieß es.

Boeing wollte sich bislang nicht zu dem Rechtsstreit äußern. Der Kläger, der in den Gerichtsunterlagen als "Pilot X" von "Airline X" anonymisiert wurde, erhebt schwere Anschuldigungen. Boeing und der US-Luftfahrtbehörde FAA wird "eine beispiellose Vertuschung" bekannter Fehler der 737 Max vorgeworfen. Die Abstürze und die folgenden Flugverbote seien deshalb "vorhersehbar" gewesen.

Der Pilot beklagt unter anderem "erhebliche Einkommenseinbußen" sowie "schweres emotionales und mentales Leid". Er sei gewissermaßen gezwungen gewesen, die Boeing-Maschinen zu fliegen und so nicht nur sich selbst, sondern auch die Crew und Passagiere in Lebensgefahr zu bringen. Der Hersteller habe von Problemen der 737 Max gewusst, Airlines und Piloten aber nicht ausreichend davor gewarnt.

Quelle: ntv.de, kpi/dpa

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