Wirtschaft

Anhörung schon Donnerstag? Piëch soll vor Ausschuss aussagen

VW-Patriarch Ferdinand Piëch holt zum Rundumschlag aus.

VW-Patriarch Ferdinand Piëch holt zum Rundumschlag aus.

(Foto: dpa)

Linke und Grüne fordern, dass VW-Patriarch Piëch vor dem Untersuchungsausschuss zum Abgas-Skandal aussagen soll. Bereits kommenden Donnerstag könnte es soweit sein. Doch eine große Hürde steht noch im Weg.

Die Vorwürfe von Volkswagen-Großaktionär Ferdinand Piëch gegen den ehemaligen VW-Vorstandschef Martin Winterkorn und sechs Aufsichtsratsmitglieder haben laut einem Zeitungsbericht auch für den Patriarchen selbst Konsequenzen. Die Fraktionen von Grünen und Linken wollen den früheren Aufsichtsratschef nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" vor den zuständigen Ausschuss des Bundestages zitieren. Die Grünen hätten mit Zustimmung der Linken einen entsprechenden "Beweisantrag" auf den Weg gebracht.

In dem Antrag werde gefordert, "Herrn Ferdinand Piëch" als Zeugen zu vernehmen, hieß es in dem Bericht. Eine Vernehmung könnte nach Angaben aus Ausschusskreisen bereits in der kommenden Woche erfolgen. Als Anhörungstermin werde Donnerstag geprüft, hieß es weiter.

Bei den Abgeordneten wächst demnach der Ärger über die schleppende Aufklärung der Affäre. "Mit Piëchs Aussage wird die Einzeltäter-These immer mehr zum VW-Märchen", sagt Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer. Dass niemand von den Verantwortlichen im VW-Konzern etwas gewusst haben wolle, werde immer unglaubwürdiger. Die Abgeordneten erhofften sich von Piëch Erkenntnisse darüber, wer wann etwas wusste, sagt Krischer.

Umfassendes Schweigerecht

Ob sich Piëch allerdings wie der frühere VW-Chef Winterkorn vor wenigen Wochen vernehmen lasse, sei offen. Piëch ist Österreicher und müsste deshalb nicht erscheinen. Außerdem habe er wohl ein umfassendes Schweigerecht, um sich nicht selbst belasten zu müssen.

Volkswagen hatte im September 2015 auf Druck von US-Behörden mitgeteilt, dass bei Millionen Dieselfahrzeugen weltweit eine Software zur Manipulation von Abgaswerten bei Tests eingebaut worden war. Seither steht die Frage im Raum, wann und wie weitgehend Führungskräfte über diese Vorgehensweise informiert waren.

Quelle: ntv.de, cas/AFP

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