Wirtschaft

Aufschwung an der US-Ostküste? Philly-Fed-Index springt an

Umringt von Highways und Industriegebieten: Blick auf die Bürotürme von Philadelphia.

Umringt von Highways und Industriegebieten: Blick auf die Bürotürme von Philadelphia.

(Foto: REUTERS)

Wie steht es um die US-Wirtschaft wirklich? Am Tag nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank erreichen neue Konjunkturdaten die Märkte. An der US-Küste stellt sich die Lage demnach sehr viel besser dar als befürchtet.

Neue Konjunkturdaten verstärken den Eindruck, dass sich die Lage in der US-Industrie verbessert. Der Konjunkturindex für die wichtige Wirtschaftsregion Philadelphia (Philly-Fed-Index) kletterte im März von minus 2,8 auf plus 12,4 Punkte, wie die Notenbank Fed am Tag nach ihrem jüngsten Zinsentscheid mitteilte. Im Vorfeld befragte Ökonomen hatten lediglich einen kleinen Anstieg auf minus 1,7 Zähler erwartet.

Auch die Neuaufträge zogen merklich an, und zwar so stark wie seit November 2014 nicht mehr. Damit schlägt sich die US-Industrie überraschend gut - trotz weltweiter Konjunkturflaute und dem starken Dollar, der Exporte nach Übersee verteuert.

Wichtiges Wirtschaftszentrum

Die Region rund um die Ostküstenmetropole Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania liegt im stark industrialisierten Großraum zwischen New York City und der US-Hauptstadt Washington, D.C. Zahlreiche Großkonzerne haben hier ihren Hauptsitz oder unterhalten größere Fertigungsstätten. Die Entwicklungen in dieser Region gelten als symptomatisch für die Entwicklung der US-Wirtschaft insgesamt.

Zuvor war bereits der New Yorker Konjunkturindex der Fed für das Verarbeitende Gewerbe (Industrie) deutlich gestiegen und liegt erstmals seit einem Dreivierteljahr wieder im positiven Bereich. Die Neuaufträge kletterten hier ebenfalls so schnell wie seit anderthalb Jahren nicht mehr.

Ist die Fed zu vorsichtig?

Am Vorabend hatten die US-Währungshüter einen vorsichtig-optimistischen Ausblick auf die konjunkturelle Entwicklung in der weltgrößten Volkswirtschaft abgegeben. Der im Dezember erstmals seit Jahren angehobene Leitzins blieb unverändert. Fed-Chefin Janet Yellen bekräftigte allerdings, grundsätzlich an den Plänen zur Zinswende mit einer schrittweisen Anhebung des Zinsniveaus festzuhalten.

Allerdings wurde der Zinsausblick hinsichtlich des voraussichtlichen Tempos der Zinsschritte nach oben leicht abgeschwächt. Beobachter werteten dies als Eingeständnis, dass sich US-Wirtschaft und Weltkonjunktur deutlich schwächer entwickeln als bislang erwartet. Aus der Sicht von Börsianern bekommen die Daten besonderes Gewicht: Sollte sich der Trend verfestigen, könnte die Fed die Zinstreppe womöglich doch in schnellerem Tempo in Angriff nehmen.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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