Wirtschaft

Fusion für 74 Milliarden Dollar Pharmaindustrie steht vor Mega-Übernahme

Bristol-Myers rechnet durch die Fusion mit jährlichen Einsparungen von etwa 2,5 Milliarden Dollar bis 2022.

Bristol-Myers rechnet durch die Fusion mit jährlichen Einsparungen von etwa 2,5 Milliarden Dollar bis 2022.

(Foto: AP)

Die Fusion mit Celgene lässt sich Branchenriese Bristol-Myers Squibb einiges kosten: insgesamt 74 Milliarden Dollar. Nicht nur die Aktionäre profitieren von der Übernahme, der Konzern kontrolliert künftig einige der wichtigsten Medikamente der US-Pharmabranche.

In den USA steht eine Megafusion im Pharmabereich an. Der Branchenriese Bristol-Myers Squibb will den Biopharma-Spezialisten Celgene für den Gegenwert von rund 74 Milliarden US-Dollar (rund 65,2 Milliarden Euro) übernehmen. Celgene-Aktionäre sollen den Angaben zufolge eine Bristol-Myers-Squibb-Aktie sowie 50 Dollar in bar je Celgene-Aktie erhalten, wie die Unternehmen in New York mitteilten. Zudem bekommen Celgene-Aktionäre das Recht auf weitere Erfolgszahlungen - das Contingent Value Right (CVR). CVR kommt oftmals ins Spiel, wenn sich die Verhandlungspartner nicht auf einen Kaufpreis einigen können.

Gemessen am Schlusskurs von Bristol-Myers Squibb am 2. Januar von 52,43 Dollar hat die Offerte einen Wert von 102,43 Dollar je Celgene-Aktie. Die Aufsichtsräte beider Unternehmen haben dem Vorhaben bereits zugestimmt.

Durch die Fusion entsteht ein Branchenriese in den Bereichen Krebs-, Entzündungs- und Herz-Kreislauferkrankungen sowie Immunologie. Der Konzern würde neun Produkte mit einem Jahresumsatz von jeweils mehr als einer Milliarde Dollar haben. Im Herz-Kreislauf-Segment wäre das Unternehmen mit dem Blutverdünner Eliquis vertreten. Zudem sieht Bristol-Myers beachtliches Umsatzpotenzial aufgrund einiger erwarteter Neuzulassungen.

Synergieeffekte sollen Milliarden einsparen

Die Aktionäre von Bristol-Myers werden nach Abschluss des Deals - voraussichtlich im dritten Quartal - rund 69 Prozent an dem fusionierten Unternehmen halten. Bristol-Myers rechnet mit jährlichen Einsparungen von etwa 2,5 Milliarden Dollar bis 2022. Das Ergebnis je Aktie würde umgehend höher ausfallen. Die Celgene-Aktie schoss im vorbörslichen Handel in den USA um 33 Prozent in die Höhe. Bristol-Myers verloren gut zehn Prozent.

Bristol-Myers kündigte weiter an, eine umfassende Prognose für 2019 bei der Vorlage der Viertquartalszahlen am 24. Januar zu nennen. 2018 hatte der Konzern sich bereits durch den Kauf von Juno Therapeutics für neun Milliarden Dollar im Bereich Blutkrebs verstärkt.

Quelle: ntv.de, mba/dpa/DJ

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