Wirtschaft

Lagerbestände belasten Geschäft Osram leidet weiter unter Umsatzflaute

Osram will bis 2022 insgesamt 200 Millionen Euro einsparen.

Osram will bis 2022 insgesamt 200 Millionen Euro einsparen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Lichtkonzern Osram steckt weiterhin in roten Zahlen. Der zurückgehende Autoabsatz und die schwache Konjunktur stellen das Münchner Unternehmen vor Probleme. An der Konzernausrichtung will der Zulieferer aber nicht rütteln.

Die anhaltende Schwäche der Automobilindustrie sowie bei Smartphones und Allgemeinbeleuchtung belastet weiter den Lichtkonzern Osram. Der Umsatz im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres ging im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent auf 862 Millionen Euro zurück, teilte das im MDax notierte Unternehmen in München mit.

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Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank um 56 Prozent auf 70 Millionen Euro. Damit fielen beide Kennziffern allerdings besser aus, als Experten nach der Ende März gekappten Prognose erwartet hatten. Unterm Strich wuchs indes der Verlust: Osram blieb mit 90 Millionen Euro im Minus. Grund dafür seien vor allem die Kosten für Restrukturierungsmaßnahmen, sagte Konzernchef Olaf Berlien. Die frühere Siemens-Tochter will bis 2022 rund 200 Millionen Euro einsparen. 85 bis 95 Millionen Euro seien davon bereits für das laufende Geschäftsjahr veranschlagt.

Übernahmegespräche laufen weiter

Nach zwei Gewinnwarnungen im vergangenen Jahr verschreckte Osram die Aktionäre Ende März mit einer weiteren. Die Aktie brach daraufhin ein und fiel bis auf den tiefsten Stand seit dem Herbst 2014. Der neuen Prognose zufolge soll der Umsatz im laufenden Geschäftsjahr deutlich um 11 bis 14 Prozent sinken und weniger vom Erlös als Gewinn hängen bleiben.

An der neuen Konzernausrichtung auf optische Technologien halte Osram fest, sagte Berlien. Neben der Automotive-Sparte stehen die Sparten Digitales und Optische Halbleiter. Die Automobilindustrie ist für Osram der wichtigste Kunde. Rund die Hälfte des Umsatzes macht das Unternehmen derzeit in diesem Bereich. Die Umsätze gingen indes in allen drei Sparten deutlich zurück. "Hier schlägt sich neben den konjunkturellen Effekten auch die Schwäche der Automobilindustrie und der Allgemeinbeleuchtung wieder", teilte Berlien mit. Vor allem in China gehe die Autoproduktion weiter zurück. Hohe Lagerbestände belasteten das Geschäft.

Osram befindet sich in vertieften Übernahmegesprächen mit den Beteiligungsgesellschaften Bain Capital und Carlyle. "Die Due-Diligence-Prüfung dauert an", teilte Osram mit. Dabei bekommen die Interessenten einen tieferen Einblick in die Bücher. Weiter sei völlig offen, ob es zu einer Übereinkunft komme, sagte Berlien. Er hatte immer wieder angedeutet, dass der Einstieg eines Großaktionärs durchaus willkommen sei. Seit Siemens als ehemalige Konzernmutter seine verbleibenden Anteile verkauft hatte, hat Osram keinen solchen mehr, der als Stabilitätsanker dienen könnte.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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