Wirtschaft

Telefónica legt sich fest O2 geht dieses Jahr an die Börse

Telefónica lässt die Katze aus dem Sack.

Telefónica lässt die Katze aus dem Sack.

(Foto: picture alliance / dpa)

In den brachliegenden Markt für Börsengänge kommt Leben: Telefónica peilt den Börsengang der deutschen Tochter O2 noch in diesem Jahr an. Die Spanier brauchen das Geld zum Schuldenabbau. Die Aktionäre werden mit einer hohen Dividende gelockt.

O2 ist reif für den Börsengang.

O2 ist reif für den Börsengang.

(Foto: picture alliance / dpa)

Erst Talanx und jetzt O2: Nach dem erfolgreichen Börsendebüt des Versicherungskonzerns kommt nun auch der Börsengang des Mobilfunkunternehmens O2 ins Rollen. Der schuldengeplagte spanische Telekommunikationsriese Telefónica will seine profitable Tochter noch im vierten Quartal an den Aktienmarkt bringen, dabei aber seinen Mehrheitsanteil behalten. Die Papiere sollen im regulierten Markt (Prime Standard) in Frankfurt gehandelt werden, wie das Unternehmen in München mitteilte.

Die deutsche Tochter bereitet Telefónica derzeit viel Freude. Dank des boomenden Geschäfts mit dem mobilen Internet hat O2 im zweiten Quartal 190.000 neue Vertragskunden gewonnen. Der Umsatz kletterte um knapp sieben Prozent auf 1,3 Mrd. Euro und der operative Gewinn wuchs um zwölf Prozent auf 333 Mio. Euro.

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Wie Telefónica Deutschland bekanntgab, soll für das Geschäftsjahr 2012 eine Dividendenzahlung in bar von rund 500 Mio. Euro vorgeschlagen werden. In den kommenden Jahren soll sie erhöht werden.

Erlöse fließen in Schuldentilgung

Die Spanier wollen mit dem Börsengang ihrer Tochter einen Teil ihres Schuldenbergs von zuletzt mehr als 58 Mrd. Euro abtragen. Insidern zufolge soll der Verkauf von etwa 20 Prozent rund 1,5 Mrd. Euro einbringen.

Der Konzern machte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 62,8 Mrd. Euro und lag damit vor seinen größten europäischen Wettbewerbern Deutsche Telekom und Vodafone. Telefónica leidet aber unter der Konjunkturkrise auf dem Heimatmarkt und steht auch in Lateinamerika wegen des harten Wettbewerbs unter Druck. Konzernchef Cesar Alierta hat bereits die Dividende für dieses Jahr gestrichen, die Gesamtbezüge des Top-Managements gekürzt und den Rückkauf eigener Aktien gestoppt.

Telefónica Deutschland ist nach eigenen Angaben drittgrößter Telekommunikationsanbieter in der Bundesrepublik. Nach weltweitem Umsatz war der Mutterkonzern Telefónica 2011 die Nummer 1 unter den europäischen Telekommunikationsunternehmen.

Quelle: ntv.de, dpa

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