Wirtschaft

Hersteller in der Flaute Nordex streicht fast jede zehnte Stelle

Da hilft auch der Besuch der Kanzlerin wenig: Nordex durchlebt turbulente Zeiten.

Da hilft auch der Besuch der Kanzlerin wenig: Nordex durchlebt turbulente Zeiten.

(Foto: REUTERS)

Der Auftragseingang ist mager - die Märkte schwierig: Der Windanlagenbauer Nordex ächzt und will nun mit massiven Einsparungen gegensteuern. Wie so oft trifft es die Beschäftigten. Hunderte müssen um ihre Jobs bangen.

Der Windkraftanlagenbauer Nordex will angesichts weiter mauer Geschäfte Hunderte Stellen streichen. Insgesamt sollen 500 Jobs bis Jahresende in Europa wegfallen, wie der Konzern mitteilte. Ziel sei es, im kommenden Jahr inklusive Kostensenkungen beim Material so rund 45 Millionen Euro einzusparen. Vom Stellenabbau seien vor allem Standorte in Deutschland betroffen. Er soll "so sozialverträglich wie möglich" erfolgen, hieß es. Nordex hatte bereits im März angekündigt, Stellen streichen zu wollen.

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Nordex 12,23

Grund für das Sparprogramm sind die weiterhin sinkende Nachfrage sowie stark veränderte Marktbedingungen im Kernmarkt Deutschland. "In den europäischen Kernmärkten zeichnen sich aktuell eine stagnierende bis rückläufige Entwicklungen ab, die uns vor Herausforderungen stellt", erklärte Konzernchef Jose Luis. Blanco. In diesem Jahr würden für den Sparkurs einmalige Sonderkosten im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich anfallen. Derzeit arbeiten bei Nordex weltweit rund 5200 Mitarbeiter, fast die Hälfte davon in Deutschland.

Nordex, Marktdaten zufolge auf Rang sechs der Branche, wollte durch die Übernahme der Wind-Tochter der spanischen Acciona hoch hinaus. Doch spätestens im Frühjahr verlor dieses Unternehmen das Vertrauen der Anleger: Nachdem Projektverzögerungen schon im Herbst 2016 die Euphorie gedämpft hatten, lösten die aufgegebenen Mittelfrist-Ziele im Februar dann einen Kurssturz aus. Die TecDax-Titel verloren binnen neun Monaten fast zwei Drittel ihres Wertes.

In Branchenkreisen wird gemutmaßt, Nordex und der kleinere Rivale Senvion, eine ehemalige Tochter der indischen Suzlon, könnten Übernahmeziele werden. So könnte etwa Nordex-Großaktionär Acciona bei den Hamburgern zugreifen, sagen Insider. Das ist allerdings erst nach Ablauf einer dreijährigen Stillhaltefrist im Herbst 2018 möglich.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts

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