Wirtschaft

100 Millionen für Air Berlin Niki Lauda steigt in Bieterwettstreit ein

Im Übernahmepoker um die insolvente Air Berlin tritt ein neuer Akteur auf: Niki Lauda will gemeinsam mit seinen Partnern bis zu 100 Millionen Euro für Teile der Airline zahlen. Er hat auch schon eine Idee, wie er die Flugzeuge wieder füllen könnte.

Der Unternehmer Niki Lauda steigt in den Bieterwettstreit um die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin ein. Gemeinsam mit dem Touristikkonzern Thomas Cook und dessen Fluggesellschaft Condor biete er "um die 100 Millionen" Euro für Teile des Konzerns, sagte Lauda dem ORF. Das Angebot umfasst demnach den Erwerb der einst von ihm gegründeten Air-Berlin-Tochter Niki sowie von 17 Flugzeugen von Air Berlin.

Die Kombination mit Thomas Cook und dessen Unternehmenstochter Condor sei "ideal", da auf diese Weise eine Auslastung der Flugzeuge gewährleistet werden könne. Außerdem solle die nicht insolvente Niki wieder auf den Markt der Charterflüge gebracht werden.

Zuvor hatte Lauda der Zeitung "Kurier" gesagt, er werde mit 51 Prozent die Mehrheit an dem Konsortium halten. Geplant sei, ausschließlich touristische Ziele auf der Kurz- und Mittelstrecke anzufliegen. Thomas Cook soll demnach für eine gute Auslastung der Flugzeuge sorgen, Condor werde zumindest zu Beginn für die Abwicklung des Flugbetriebs benötigt. "Man muss ein Konzept dahinter haben, wie man die Flugzeuge füllt, damit man vom ersten Tag an fliegen kann", so Lauda.

Condor war schon länger als potenzieller Käufer von Air Berlin im Gespräch. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft hatte Mitte August Insolvenz angemeldet. Am Freitag endet die Bieterfrist. Interessiert ist unter anderem die Lufthansa.

Im Bieterrennen um die insolvente Airline habe Lufthansa einen Vorteil, weil dort bereits seit März an dem Projekt der Übernahme gearbeitet werde. Für Lauda sei aber fraglich, ob die Kartellbehörden einem möglichen Monopol zustimmen würden. "Sollte Lufthansa alles bekommen, gibt es in Österreich gar keine Konkurrenz mehr." Passagiere und Reisebüros bräuchten aber Wettbewerber am Markt. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin hatte vor vier Wochen Insolvenz angemeldet und verhandelt unter anderem mit dem Branchenprimus Lufthansa über einen Verkauf von Unternehmensteilen.

Quelle: ntv.de, bdk/AFP/dpa

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