Wirtschaft

Probleme auf US-Markt Nike verdient bei mehr Umsatz weniger

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(Foto: REUTERS)

Der Sportartikelhersteller Nike versucht auf dem wichtigen US-Heimatmarkt vielfach, Händler zu umgehen und direkt an Kunden zu verkaufen. Dennoch schrumpfen die Geschäfte. In allen anderen teilen der Welt kann der Konzern indes zulegen.

Der US-Sportartikelhersteller Nike hat im zweiten Geschäftsquartal seines laufenden Geschäftsjahres trotz steigender Einnahmen weniger verdient. In den USA, wo der Adidas-Konkurrent inzwischen mehr Produkte direkt an seine Kunden verkauft, anstatt über häufig angeschlagene Sportartikelketten und andere Zwischenhändler, gingen sowohl Umsatz als auch Gewinn zurück.

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In den drei Monaten per Ende November kletterte der Konzernumsatz auf Jahressicht um knapp fünf Prozent auf 8,55 Milliarden Dollar. Unter dem Strich blieben nach zuvor 842 Millionen nun 767 Millionen Dollar. Analysten hatten im Konsens sogar nur mit einem Gewinn von 665 Millionen.

In einem herausfordernden Jahr für Sportbekleidungshersteller versuchte Nike, den Direkt- und Online-Verkauf an Kunden zu steigern und die Abhängigkeit von Einzelhändlern zu verringern. Auch gegenüber Adidas, deren Umsatz in Nordamerika gestiegen ist, hat sich Nike gut behauptet.

Ausbau der Amazon-Kooperation

Vor Analysten verwiesen Konzernmanager auf neue Verkaufsinitiativen, die in den Startlöchern stünden, etwa mit dem Mode-Startup Stitch Fix. Nike-Markenpräsident Trevor Edwards kündigte an, den Handel mit einigen Sneakern der Marke Jordan zu begrenzen, um ihre Exklusivität zu bewahren.

Im Sommer hatte Nike zugestimmt, Produkte über Amazon zu verkaufen, ein Zeichen für die wachsende Bedeutung des Online-Händlers für große Marken. Nike-Chef Mark Parker kündigte nun die Ausweitung dieses Pilotprogramms mit Amazon an. Wichtig sei, dass die Marke von einer besseren Präsentation profitiere und das Unternehmen durch das Teilen von Daten seine Kunden besser bedienen könne.

Im Heimatmarkt USA sanken die Einnahmen um fünf Prozent Dagegen verzeichnete der Umsatz in China und Europa zweistellige Zuwachsraten. Auch im Nahen Osten und Afrika wurde eine ähnlich positive Entwicklung verzeichnet. In Lateinamerika stieg der Umsatz um sechs Prozent.

Finanzvorstand Andrew Campion stellte für das laufende Quartal ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Allerdings dürften Werbeaktionen im US-Markt weiterhin die Margen belasten.

Nike war zuletzt besonders im Basketball-Geschäft unter Druck geraten, da die Preise in dieser Kategorie sinken. Adidas ist hier mittlerweile an Nikes Marke "Jordan" vorbeigezogen, haben die Marktforscher der NPD Group herausgefunden. Damit ist Adidas bei den Sportschuh-Marken in den USA auf Platz zwei angekommen. Platz eins hält nach wie vor die Marke Nike.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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