Wirtschaft

Sorge um Rhein und Spree Niedrigwasser behindert Produktion

Niedrigwasser am Rhein bei Karlsruhe.

Niedrigwasser am Rhein bei Karlsruhe.

(Foto: dpa)

Die Trockenheit in weiten Teilen Deutschlands hat negative Auswirkungen auf die Wirtschaft. Der niedrige Rhein-Pegelstand zwingt Thyssenkrupp und BASF zu Produktionsdrosselungen. In Berlin droht die Einstellung der Schifffahrt.

Thyssenkrupp und der Chemieriese BASF kämpfen in Folge der niedrigen Pegelstände des Rheins mit Engpässen in der Versorgung und haben ihre Produktion gedrosselt. Das Duisburger Stahlwerk erhalte nicht mehr ausreichend Rohstoffe, teilte Thyssenkrupp Steel Europe mit. Deshalb habe das Unternehmen gegenüber seinen Kunden höhere Gewalt ("Force Majeure") geltend gemacht.

Die Produktion am BASF-Stammwerk in Ludwigshafen sei beeinträchtigt, sagte auch ein Sprecher des Chemiekonzerns. Betroffen sei die Herstellung von vier Weichmachern und drei Acrylaten. Zu den wirtschaftlichen Auswirkungen könne er sich noch nicht äußern.

Die Aktienkurse der Unternehmen gerieten unter Druck. Das Papier von Thyssenkrupp lag 3,8 Prozent im Minus, BASF-Aktien gaben um 0,9 Prozent nach.

Wirtschaftliche Folgen unabsehbar

"Die Folgen werden derzeit bewertet", erklärte Thyssenkrupp Steel. Der Konzern stehe dazu mit seinen Kunden in engem Kontakt. Zu den wichtigsten Abnehmern gehören die Automobilindustrie und der Maschinenbau.

"Die Rücknahme der Produktion wird zwischenzeitlich genutzt, um geplante Instandhaltungsmaßnahmen vorzuziehen", teilte der Stahlkocher mit. Die Einschränkungen dürften im laufenden und dem kommenden Quartal die Ergebnisse von Thyssenkrupp deutlich belasten, erklärte Jefferies-Analyst Seth Rosenfeld.

"Die Spree dümpelt rückwärts"

Nach der monatelangen Trockenheit steigt auch in Berlin die Sorge um die Spree. Aus Sicht von Experten droht nach dem Aufbrauchen der verbleibenden Wasserreserven eine Einstellung der Schifffahrt in der Hauptstadt. Der Wassernachschub sei bereits so gering, dass sich die Fließrichtung des Wassers teilweise umgekehrt habe. "Die Spree dümpelt rückwärts", sagte Derk Ehlert von der Berliner Umweltverwaltung.

Vertreter des Bundes sowie aus Brandenburg, Sachsen und Berlin wollen am kommenden Montag über Maßnahmen beraten. Bisher tragen Einspeisungen aus Speichern und Talsperren in Brandenburg und Sachsen dazu bei, dass der Wasserstand konstant gehalten werden kann.

In den kommenden Wochen entscheide sich, ob und wie der Pegel der Spree durch Wassernachschub gehalten werden könne, hieß es aus der Verwaltung. Zumindest bis Ende des Monats sollen die Wasserreserven noch ausreichen, danach droht aber eine Schließung der Schleusen, wie in der Vorwoche bekannt geworden war.

Quelle: ntv.de, wne/rts/dpa

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