Wirtschaft

Bremsspuren in China Neuer BMW-Chef beginnt mit weniger Gewinn

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(Foto: picture alliance / dpa)

Der Autohersteller BMW legt bei Umsatz und Absatz kräftig zu. Doch die Entwicklung kann die Schatten nicht überstrahlen. In China lahmt der Markt und der schwache Euro bläht etwas die Bilanz. Enttäuschend fiel die Marge aus.

Der Autohersteller BMW hat im zweiten Jahresviertel dank des schwächeren Euros deutlich mehr erlöst. Zudem stiegen der weltweiten Verkäufe. Einen Schatten auf die Bilanz warf indes der zunehmende Preiskampf in China.

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Letztlich setzten die Münchener zwischen April und Ende Juni mit 19,9 Milliarden Euro ein Fünftel mehr um als vor einem Jahr. Allerdings fiel das operative Ergebnis (Ebit) um drei Prozent auf 2,53 Milliarden Euro. In der Kernsparte Automobile enttäuschte BMW die Erwartungen: Hier schrumpfte das Ebit um fast ein Sechstel.

Gewinn bröckelt

Insgesamt machte das Unternehmen für den Ebit-Rückgang gestiegene Personalkosten sowie den höheren Absatz kompakter Autos - die weniger abwerfen - geltend. Unter dem Strich verdiente BMW den Angaben zufolge mit 1,75 Milliarden Euro ein Prozent weniger.

Insgesamt brachte das Unternehmen im Dreimonatszeitraum 573.079 Modelle der Marken BMW Mini und Rolls-Royce an die Kunden. Das war zugleich das beste zweite Quartal der Firmengeschichte. Beim Absatz legte vor allem die Zahl der übergebenen Mini-Modelle zu.

Weil der Umsatz, wegen höherer Verkaufszahlen und auch wegen Währungseffekten, kräftig anstieg, gab die Rendite in der Autosparte auf 8,4 nach 11,7 Prozent vor einem Jahr nach. Damit lag BMW hinter den Konkurrenten Mercedes mit 10,7 Prozent und Audi mit 9,9 Prozent. "Wir hatten mit 10 Prozent Marge gerechnet, sie liegt also 160 Basispunkte unter unserer Schätzung", sagte ein Händler am Morgen.

China-Sorgen abgefedert

Einen besonders dramatischen Umschwung erlebt BMW wie einige andere Autohersteller derzeit in China. Auf dem für das Unternehmen wichtigsten Einzelmarkt schrumpfte der Konzernabsatz nach jahrelangem Wachstum im zweiten Quartal um rund 1,6 Prozent. Allerdings schlägt sich dies dank eines Joint-Ventures nur gedämpft im Finanzergebnis nieder.

Für das Gesamtjahr bestätigte BMW seine Ziele. Wir streben 2015 bei den Auslieferungen und dem Konzernergebnis vor Steuern weiterhin solide Zuwächse auf jeweils neue Bestmarken an“, sagte Finanzchef Friedrich Eichiner. Allerdings warnte BMW vor einer "gedämpften Ergebnisdynamik" angesichts des intensiven Wettbewerbs, hoher Investitionen und der Entwicklung in China.

Ende Juni beschäftigte BMW nach eigenen Angaben weltweit knapp 119.500 Mitarbeiter.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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