Wirtschaft

"House of Gold" Netflix ist mehr wert als McDonald's

"House of Cards" gilt als eine der erfolgreichsten Serien von Netflix. Zu den genauen Abrufzahlen schweigt das Unternehmen jedoch.

"House of Cards" gilt als eine der erfolgreichsten Serien von Netflix. Zu den genauen Abrufzahlen schweigt das Unternehmen jedoch.

(Foto: Youtube / Netflix)

"House of Cards", "Fuller House" oder "Orange is the New Black": Netflix ist vor allem dank seiner Serien erfolgreich. Seit Jahresbeginn steigerte der Anbieter seinen Wert an der Wall Street um die Hälfte - und zieht an immer mehr Konkurrenten vorbei.

120 Millionen Abonnenten, 140 Millionen Stunden an Filmen und Serien und seit dieser Woche auch den zweiten Oscar der Unternehmensgeschichte - der Erfolg von Netflix ist beispiellos. All die Erfolgsmeldungen sorgen dafür, dass Netflix an der Börse so viel wert ist wie nie zuvor.

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Nachdem Netflix einen Oscar für seine Doping-Doku "Ikarus" gewonnen hatte, kletterte die Aktie auf ein Allzeithoch von knapp 325 Dollar. Damit beträgt die Marktkapitalisierung (das ist die Anzahl der Aktien multipliziert mit dem aktuellen Kurs) des Streaming-Diensts 140 Milliarden Dollar - 42 Prozent mehr als noch Anfang des Jahres. Netflix ist bereits mehr wert als McDonald's (120 Milliarden) und der US-Industriegigant General Electric (125 Milliarden). Auch Konkurrenten wie Time Warner und CBS sehen die Rücklichter. Zwar liegt Netflix noch hinter Disney, ist dem Micky Mouse-Konzern jedoch dicht auf den Fersen.

Zum Vergleich: Disney ist 156 Milliarden Dollar wert und damit der wertvollste Medienkonzern der Welt. Die Frage ist, wie lange noch. Denn der Abstand zwischen beiden Unternehmen sinkt rapide. Das hat auch Disney erkannt und vor einigen Monaten die Kooperation mit Netflix aufgekündigt. Stattdessen wird der Konzern seine Filme und Serien ab 2019 auf einem eigenen Streaming-Dienst zeigen. Um die Nummer 1 zu bleiben, will Disney außerdem 21st Century Fox übernehmen. Damit würde sich der Konzern Serien wie "Die Simpsons" und Filme wie "Avatar" und "X-Men" sichern. Doch der Deal ist noch nicht in trockenen Tüchern.

Netflix sitzt auf Milliardenschulden

Netflix fährt hingegen eine andere Strategie. Statt Konkurrenten zu schlucken, kauft der Konzern kreative Talente ein. Beispielsweise hat das Unternehmen den Star-Produzenten Ryan Murphy laut "New York Times" für 300 Millionen Dollar exklusiv an sich gebunden. Murphy hat Erfolgsserien wie "Glee" und "American Horror Story" entwickelt. Im vergangenen Jahr schloss Netflix einen Deal mit Shonda Rhimes, die hinter Serien wie "Grey's Anatomy" und "How to Get Away with Murder" steht.

Derweil sitzt der Video-on-Demand-Service Zeitungsberichten zufolge auf einem gigantischen Schuldenberg von 20 Milliarden Dollar. Vor allem durch die teuren Eigenproduktionen gibt Netflix mehr aus, als es einnimmt. Im vergangenen Jahr fiel ein Verlust von zwei Milliarden Dollar an. Dieses Jahr soll das Minus sogar noch größer werden.

Quelle: ntv.de, tje

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