Wirtschaft

Schwelle verfehlt Muss Eon die Fonds "rausquetschen"?

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(Foto: imago/Sven Simon)

Die beiden Energiekonzerne Eon und RWE stellen sich neu auf. Dabei übernimmt Eon Teile der Tochter Innogy des Rivalen. Doch das verläuft holperig. Einzelheiten der Integration sollen rasch beraten werden. greift der Konzern nochmal ins Portemonnaie?

Der Energiekonzern Eon hat bei der Übernahme des Konkurrenten Innogy die nötige Schwelle für ein Squeeze-Out-Verfahren verfehlt. Nach Ablauf der verlängerten Andienfrist kontrolliert das Unternehmen nun 86,2 Prozent des Innogy-Kapitals, wie der Versorger mitteilte. Eon hätte für ein Squeeze-Out mindestens 90 Prozent erreichen müssen.

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Nach der ersten Runde, die Anfang Juli zu Ende gegangen war, verfügte Eon bereits über 82 Prozent der Aktien. Eon-Finanzvorstand Marc Spieker gab sich dennoch "sehr zufrieden". Bereits durch den Kauf der "RWE-Mehrheitsbeteiligung hätten wir alle notwendigen Handlungsspielräume erhalten, um Innogy nach dem Vollzug der Transaktion in Eon zu integrieren", erklärte der Finanzvorstand. Er kündigte an, schon in den kommenden Wochen mit den künftigen Kollegen den Plan über die Einverleibung vorbereiten zu wollen.

Investmentfonds dürften darauf spekulieren, dass Spieker noch einmal in die Kasse greift und die Offerte aufstockt, um sich den Rest der Papiere zu sichern. Im Vorfeld hatte er aber mehrfach betont, genau das nicht zu tun.

Bei einem Squeeze-Out-Verfahren, das gesetzlich geregelt ist, kann ein Hauptaktionär kleinere Anteilseigner gegen Abfindung aus dem Unternehmen drängen. Damit soll verhindert werden, dass diese große unternehmerische Entscheidungen blockieren oder verzögern können. Gegenüber einem Beherrschungsvertrag, der Eon als Instrument zum Durchregieren zur Verfügung steht, hat das "Ausquetschen" des Streubesitzes den Vorteil, die administrativ unkompliziertere Übung zu sein. Ein Beherrschungsvertrag kann geschlossen werden, sobald ein Aktionär 75 Prozent an einem Unternehmen kontrolliert.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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