Wirtschaft

"14 Uhr, Kalifornien" Musk verwirrt mit mysteriösen Tweets

Twittert viel: Elon Musk.

Twittert viel: Elon Musk.

(Foto: REUTERS)

Elon Musk twittert eifrig und handelt sich deshalb immer wieder Stress mit der US-Börsenaufsicht ein. Auch seine jüngsten Mitteilungen dürften für jede Menge Ärger sorgen.

Das muss man Elon Musk lassen: Der Gründer des Elektroauto-Pioniers Tesla bleibt sich treu und twittert munter seltsame Ankündigungen. Zu diesem Mittel greift er in der Regel dann, wenn er für Gesprächsstoff sorgen will, etwa um von einem Tesla-Problem abzulenken oder den Aktienkurs in die Höhe zu treiben.

Zumindest das Letztere ist ihm gelungen. "Donnerstag 14 Uhr" twitterte Musk. "Kalifornien", schob er hinterher. Wahrscheinlich wollte er damit sagen, um welche Zeitzone es sich handelt. "Nachrichten über Tesla", ergänzte Musk im dritten Tweet. Der Aktienkurs schoss daraufhin um rund sechs Prozent nach oben.

Dabei ist völlig unklar, was am kommenden Donnerstag um 23 Uhr deutscher Zeit verkündet wird. Es ist noch nicht einmal klar, ob etwas verkündet wird. Zur Verwirrung trug bei, dass sich Musk auf Twitter zeitweise "Tusk" nannte, was übersetzt "Stoßzahn" bedeutet.

Das ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil sich Musk mit seiner Twitterei jüngst neuen Ärger mit der US-Börsenaufsicht eingebrockt hat. Der Tesla-Gründer hatte getwittert, dass Tesla in diesem Jahr etwa 500.000 Autos produzieren werde, während bis dahin von 400.000 die Rede war. Später ruderte Musk zurück und erklärte, er habe die aufs Jahr hochgerechnete Produktionsrate gemeint, die Ende 2019 erreicht werden könne.

Die SEC wertet den ersten Tweet als Verstoß gegen die Auflagen, auf die sie sich mit Musk und Tesla vor Gericht geeinigt hatte und die besagen, dass Tesla jegliche Kommunikation Musks an die Kapitalmärkte vorher prüfen und genehmigen muss. Die Börsenaufsicht ermittelt und es ist durchaus möglich, dass Musk als Chef von Tesla zurücktreten muss.

Tesla muss Geld zurückzahlen

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Tesla 138,16

Dass Musk mit der Behörde im Streit liegt, hat er sich selbst eingehandelt. Im August hatte der Tesla-Chef getwittert, sein Unternehmen zum Aktienkurs von 420 Dollar von der Börse nehmen zu wollen. Die Finanzierung dieses Vorhabens sei "gesichert". Damit trieb Musk den Aktienkurs kräftig an, bevor es wieder abwärts ging. Die Behauptung entpuppte sich laut SEC als haltlos.

Es folgte eine Klage der Aufsicht wegen Marktmanipulation, die in einem Vergleich mündete. Musk zahlte eine Geldstrafe, verließ den Tesla-Verwaltungsrat und akzeptierte, dass er börsenrelevante Tweets vor der Veröffentlichung von seinem Unternehmen überprüfen lässt.

Das hat er bei seinen neuen ominösen Ankündigungen offensichtlich nicht gemacht. Auf der Homepage des Unternehmens oder bei seinen Auftritten in den sozialen Medien ist nichts über ein bevorstehendes wichtiges Ereignis zu finden.

Eventuell steht auch etwas völlig anderes auf der Agenda: Tesla muss am Freitag eine Wandelanleihe im Volumen von 920 Millionen Dollar zurückzahlen. Vorher muss Tesla ankündigen, in welcher Form das geschieht. Der Finanznachrichtenagentur "Bloomberg" zufolge können die Inhaber der Wandelanleihe zwischen einer Barzahlung und einer Mischung aus Aktien und Barzahlung wählen.

Unabhängig davon, worum es in den Tweets geht: Die SEC dürfte sich in Kürze bei Musk melden.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa/DJ

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