Wirtschaft

Wortspiel bei Twitter Musk verspottet US-Börsenaufsicht

Hat turbulente Wochen hinter sich: Elon Musk.

Hat turbulente Wochen hinter sich: Elon Musk.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Vor wenigen Tagen erst legen Elon Musk und die US-Börsenaufsicht SEC ihren Streit wegen eines irreführenden Tweets bei. Nun provoziert der Tesla-Chef mit einem gewagten Wortspiel - natürlich bei Twitter.

Der Gründer des Elektroauto-Herstellers Tesla, Elon Musk, hat sich nach einem Vergleich mit der US-Börsenaufsicht SEC über die Behörde lustig gemacht. In einem Tweet bezeichnete Musk die Securities and Exchange Commission in einem Wortspiel als "Shortseller Enrichment Commission" (übersetzt "Kommission zur Bereicherung von Leerverkäufern"). Zudem bescheinigte er der Behörde offenkundig ironisch "unglaubliche Arbeit".

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Tesla 138,18

Shortseller sind Investoren, die mit Leerverkäufen auf fallende Aktienkurse eines Unternehmens setzen. Musk hat sie immer wieder harsch für ihr Geschäftsmodell kritisiert, denn die hohe Zahl der Tesla-Leerverkäufer setzt den Aktienkurs unter Druck.

Leerverkäufer leihen sich Aktien und verkaufen sie - und zwar in der Hoffnung, dass der Aktienkurs fällt. Dann können sie später die geliehenen Aktien günstiger zurückkaufen und dem Besitzer zurückgeben. Das ist allerdings nicht ohne Risiko. Denn wenn der Aktienkurs steigt, geht die Wette schief.

Tesla-Aktie verliert nachbörslich

Am 7. August hatte Musk getwittert, er werde das Unternehmen vielleicht von der Börse nehmen und dabei 420 Dollar je Aktie zahlen, die Finanzierung sei gesichert. Damit wäre Tesla insgesamt mit 72 Milliarden Dollar bewertet worden. Es kam zu starken Kursausschlägen. Später ruderte Musk zurück: Tesla bleibe an der Börse. Es stellte sich heraus, dass er keine Finanzierungszusagen von Investoren hatte.

Musk und die SEC hatten vor wenigen Tagen außergerichtlich einen Rechtsstreit über die irreführende Twitter-Nachricht beigelegt, in dem Musk die Erlaubnis zum Führen börsennotierter Unternehmen hätte verlieren können. Als Teil des Vergleichs zahlen Musk und Tesla je 20 Millionen Dollar, außerdem gibt Musk für drei Jahre das Amt des Chairman ab, eine dem deutschen Aufsichtsratschef vergleichbare Position. Vorstandschef darf er dagegen bleiben. In dem Vergleich räumten weder Musk noch Tesla Fehlverhalten ein.

Eine Bundesrichterin forderte von Musk und der SEC, diesen Vergleich bis zum 11. Oktober zu begründen. Das sei übliche Praxis bei solchen Vergleichen, sagte die Richterin. Wenige Stunden später teilte Musk nun auf Twitter gegen die SEC aus. Die Tesla-Aktien gaben im regulären US-Handel 4,4 Prozent nach und verloren nach Musks neuestem Tweet nachbörslich weitere 2,1 Prozent.

Quelle: ntv.de, lou/rts/AFP

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