Wirtschaft

Neues Geld gegen faule Kredite Monte dei Paschi startet Kapitalerhöhung

Scheitert die Kapitalerhöhung, hält sich die Monte dei Paschi di Siena offen, Staatshilfen zu beantragen.

Scheitert die Kapitalerhöhung, hält sich die Monte dei Paschi di Siena offen, Staatshilfen zu beantragen.

(Foto: dpa)

Die Monte dei Paschi di Siena braucht mehrere Milliarden, um faule Kredite ausgleichen zu können. Für das Geld soll unter anderem eine Kapitalerhöhung sorgen. Scheitert das Unterfangen, stehen Staatshilfen im Raum. Die Aktien der Bank brechen ein.

Die schwer angeschlagene italienische Bank Monte dei Paschi di Siena hat ihre dringend notwendige Kapitalerhöhung gestartet. Sie gab am Morgen neue Aktien heraus, um sich mit frischem Geld versorgen und Staatshilfen abwenden zu können. Institutionelle Investoren können die Wertpapiere bis Donnerstag ordern, Kleinanleger haben bis Mittwoch Zeit. Das Geld wird benötigt, um Verluste bei der Auslagerung fauler Kredite im Umfang von 28 Milliarden Euro ausgleichen zu können.

Banco Monte dei Paschi di Siena 4,14

An den Börsen setzt der Auftakt der Kapitalerhöhung der Bank zu. Die Aktien des krisengeschüttelten Geldhauses brachen in Mailand um knapp 11 Prozent auf 18,70 Euro ein.

Zweite Säule des Plans

Die älteste Bank der Welt steckt seit Jahren in der Krise. Im Sommer wurde ein Rettungsplan geschnürt, der unter anderem die Aufstockung des Eigenkapitals um 5 Milliarden Euro bis zum Jahresende vorsieht. Angesichts der veränderten Rahmenbedingungen durch die Regierungskrise nach dem Verfassungsreferendum Anfang Dezember hatte MPS die Europäische Zentralbank um eine Fristverlängerung gebeten. Diese wurde jedoch ausgeschlagen.

Wie viel Geld Monte dei Paschi über den Verkauf neuer Aktien einnehmen muss, hängt davon ab, wie erfolgreich eine zweite Säule des Rettungsplans ist. Parallel zur Kapitalerhöhung bietet die Bank ihren Gläubigern an, Anleihen in Aktien zu tauschen. Das Angebot läuft noch bis Mittwoch. Je stärker es angenommen wird, desto geringer kann das Volumen der Kapitalerhöhung ausfallen.

Scheitert das Vorhaben, hält sich die Bank offen, um Staatshilfe zu bitten. Die Regierung in Rom hat bereits Unterstützung signalisiert

Quelle: ntv.de, chr/dpa/rts

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