Wirtschaft

Steile Kursverluste im MDax Metro-Aktie bricht ein

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(Foto: imago/sepp spiegl)

Probleme in Russland und gescheiterte Tarifverhandlungen zwingen den Konzern Metro dazu, die Erwartungen für das laufende Jahr herunterzuschrauben. Die Ankündigung hat für die Aktie der Handelsgruppe verheerende Folgen.

Der Handelskonzern Metro hat seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Das Geschäft in Russland habe sich schwächer als erwartet entwickelt, teilte Metro mit. Für die Neupositionierung im russischen Markt fielen im zweiten Halbjahr höhere zusätzliche Kosten an. Als weiteren Grund gab Metro die gescheiterten Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi für die Supermarkttochter Real an.

Metro AG
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Für das Ende September auslaufende Geschäftsjahr 2017/2018 erwartet der MDax-Konzern nun nur noch eine leichte Steigerung des bereinigten operativen Ergebnisses (Ebitda) statt einer Erhöhung um etwa 10 Prozent. Der Umsatz soll nun nur noch um mindestens 0,5 Prozent zulegen und nicht mehr um mindestens 1,1 Prozent. Währungseffekte und Ergebnisbeiträge aus Immobiliengeschäften sind hierbei ausgeklammert.

Metro teilte zugleich vorläufige Eckdaten für die ersten sechs Monate mit. Danach sank der Umsatz im Jahresvergleich von 18,61 Milliarden auf 18,56 Milliarden Euro. Anleger zeigten sich erschrocken. Metro-Aktien brachen zum Handelsschluss vor dem Wochenende um fast 11 Prozent ein. Vor dem Hintergrund des seit Jahren schwelenden Tarifstreits hat der Aufsichtsrat der angeschlagenen Supermarktkette Real am Freitag einer Abspaltung des Unternehmens auf die Metro Services zugestimmt.

Alle Arbeitsverhältnisse gingen nach der Eintragung ins Handelsregister auf das Unternehmen über, teilte eine Real-Sprecherin mit. Damit würden auch die Voraussetzungen für eine Tarifpartnerschaft außerhalb der bisherigen Strukturen geschaffen, so das Unternehmen. Dieser Schritt sei notwendig geworden, da die Gewerkschaft Verdi einer wettbewerbsfähigen Entgeltstruktur für neue Mitarbeiter bei Real verweigert habe.

Verdi warf dem Unternehmen dagegen eine Abspaltung zu Lasten der Beschäftigten vor. Den rund 34.000 Beschäftigten drohten nun deutlich unter dem Flächentarifvertrag liegende Löhne und Gehälter. Metro-Chef Olaf Koch klagt seit Jahren darüber, dass die Branchentarifverträge bei Real zu Personalkosten führten, die nicht wettbewerbsfähig seien. Schließlich seien viele Konkurrenten nicht tarifgebunden. Verdi wirft dagegen dem Unternehmen vor, es wolle sich auf Kosten der Beschäftigten einen Vorteil im Verdrängungswettbewerb der Branche verschaffen.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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