Wirtschaft

Schuldenkrise lässt keine Ruhe zu Merkel reist zu Sarkozy

Kaum ist Angela Merkel aus dem Urlaub zurück, muss sie auch schon wieder die Koffer packen. Die Bundeskanzlerin will am Dienstag in Paris mit Frankreichs Staatschef Sarkozy weitere Schritte im Kampf gegen die Euro-Schuldenkrise erörtern. Die Franzosen fordern eine Wirtschaftsregierung für die Euro-Zone. Deutschland hält davon bislang gar nichts.

Angela Merkel sieht Nicolas Sarkozy derzeit öfter als ihren Ehemann.

Angela Merkel sieht Nicolas Sarkozy derzeit öfter als ihren Ehemann.

(Foto: dpa)

Direkt nach ihrem Urlaub berät Bundeskanzlerin Angela Merkel in der kommenden Woche mit dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy in Paris über die Euro-Krise. Bei dem Treffen am Dienstag solle es um Vorschläge für eine bessere wirtschaftspolitische Steuerung der Euro-Zone gehen, teilte das Berliner Kanzleramt mit.

Merkel und Sarkozy hatten beim Gipfeltreffen zur Euro-Schuldenkrise am 21. Juli angekündigt, solche Vorschläge noch vor Ende des Sommers zu erarbeiten. Frankreich fordert eine Wirtschaftsregierung für die Euro-Zone, der sich Deutschland bisher widersetzt hat.

Die Vorschläge sollen in die Überlegungen einer Arbeitsgruppe des EU-Ratspräsidenten Herman Van Rompuy einfließen, die für ein verbessertes Krisenmanagement in der Euro-Zone sorgen soll.

Sarkozy hatte bereits am Mittwoch seinen Urlaub für einen Tag unterbrochen, um ein Krisentreffen zur Finanzkrise zu leiten. Danach hatte die Regierung in Paris weitere Sparmaßnahmen angekündigt, die nächste Woche konkreter werden sollen. Zuletzt hatten Spekulationen über eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs wegen der Schuldenkrise an den Finanzmärkten für Turbulenzen gesorgt.

"Was können die schon beschließen"

Mit der Nachricht von einem deutsch-französischen Gipfeltreffen hat der Dax wieder an Boden gewonnen. Auch der französische CAC40 drehte ins Plus. So erholten sich die Titel der Großbanken Société Générale und Crédit Agricole an der Pariser Börse von den schweren Kursrutschen und drehten in den grünen Bereich. Die britische Zeitung "Mail on Sunday" hatte von einem möglichen  Bankrott der Société Générale  berichtet, sich dann aber später für die  Falschinformation entschuldigt. Die Börsenaufsicht AMF  sprach von "unbegründeten Gerüchten", die die Bankenwerte  erschütterten.

"Wenn die beiden miteinander reden, ist das ja positiv", erklärte ein Händler zum Treffen Merkels mit Sarkozy. Ein anderer Händler war da skeptischer: "Was können die schon groß beschließen." Einige Händler kritisierten, dass die Politik ein Teil des Problems sei.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa/rts

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