Wirtschaft

Anleihen finden reißenden Absatz Märkte fluten Italien und Spanien

Guter Fang in Spanien.

Guter Fang in Spanien.

(Foto: REUTERS)

Die europäischen Anleihemärkte bestehen ihren ersten Stresstest des Jahres mit Bravour. Rom kann sich problemlos frisches Geld leihen, Madrid leiht sich sogar doppelt so viel Geld wie ursprünglich anvisiert. Die Renditen der Anleihen fallen deutlich.

Italien kann vorerst aufatmen: Das hoch verschuldete Land konnte sich zu deutlich günstigeren Konditionen frisches Geld beschaffen. Der gleiche Trend zeichnete sich in Spanien ab.

Italien gilt in der Euro-Schuldenkrise als Dreh- und Angelpunkt. Zuletzt waren die Risikoprämien auf ein Niveau gestiegen, das Experten nicht für langfristig erträglich halten. Italien muss sich allein in diesem Jahr mehr als 300 Mrd. Euro frisches Geld beschaffen, um auslaufende Schulden zurückzahlen zu können. Spaniens Schuldensituation ist zwar deutlich entspannter als in Italien. Wegen großer Probleme im heimischen Bankensektor gilt das Land aber ebenfalls als gefährdet und konnte sich zuletzt ebenfalls nur zu deutlich schlechteren Konditionen refinanzieren.

Milliardensegen

Insgesamt nahm Italien 12 Mrd. Euro durch Papiere mit einer Laufzeit von einem halben und einem ganzen Jahr auf. Damit wurde der Zielwert erreicht. Mit einer einjährigen Anleihe wurden 8,5 Mrd. Euro aufgenommen. Die Rendite lag mit 2,735 Prozent so niedrig wie seit Juni nicht mehr. Am 12. Dezember hatte die Rendite bei einer vergleichbaren Auktion noch bei 5,952 Prozent gelegen. Italien verkaufte zudem Anleihen mit einer Laufzeit von einem halben Jahr im Wert von 3,5 Mrd. Euro. Die Rendite lag hier bei 1,644 Prozent.

Ohne Probleme verlief auch die Versteigerung neuer spanischer Staatsanleihen. Dabei sammelte Madrid sogar doppelt so viel Kapital ein wie anvisiert. Die Nachfrage war robust, die Renditen gingen deutlich zurück. Angesichts der angespannten Lage infolge der Schuldenkrise ist das Auktionsergebnis ein positives Signal.

Mit drei mittelfristigen Staatsanleihen nahm Spanien insgesamt knapp 10 Mrd. Euro ein. Angepeilt war eine halb so große Summe. Die Anleihen laufen drei, vier und fünf Jahre. Bei der dreijährigen Anleihe sank die Rendite kräftig von 5,187 Prozent im Dezember auf 3,384 Prozent. Auch die Renditen der anderen beiden Titel mit Fälligkeit 2015 und 2016 waren deutlich rückläufig. Sie lagen bei 3,748 beziehungsweise 3,912 Prozent.

Quelle: ntv.de, nne/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen